Götterdämmerung

Kirill Petrenko
Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele
Date/Location
1 August 2014
Festspielhaus Bayreuth
Recording Type
  live   studio
  live compilation   live and studio
Cast
Siegfried Lance Ryan
Brünnhilde Catherine Foster
Gunther Alejandro Marco-Buhrmester
Gutrune Allison Oakes
Alberich Oleg Bryjak
Hagen Attila Jun
Waltraute Claudia Mahnke
Woglinde Mirella Hagen
Wellgunde Julia Rutigliano
Floßhilde Okka von der Damerau
1. Norn Okka von der Damerau
2. Norn Claudia Mahnke
3. Norn Christiane Kohl
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Reviews
Online Musik Magazin

Davon geht die Welt nicht unter

Die Götterdämmerung findet nicht statt. Jedenfalls nicht so, dass die Welt ernstlich ins Wanken geriete – zwei Kanister Benzin werden nicht viel ausrichten, und so bleibt Brünnhilde eine einsame Aktivistin im politischen Kampf gegen die Wall Street und deren Finanzgötter. Regisseur Frank Castorf konstruiert seinen Ring konsequent weiter bis zum relativ offenen Ende in einem zeitlich nicht genau fixierbaren Berlin um die Wendejahre herum, wo Kapitalismus und Sozialismus aufeinander prallen. Die Gibichungen sind so etwas wie eine Straßengang, dort, wo die Mauer quer durch die Häuser mit nach Westen zugemauerten Häusern verlief, mit Schnellimbiss in Hinterhoflandschaft. Ein verpacktes Gebäude, das auf Christos fröhliche Reichstagsverhüllung 1995 anspielt, erweist sich nicht als Parlamentsgebäude, sondern als New Yorker Börse – sicher auch ein böser Hinweis darauf, wo nach Castorfs Ansicht tatsächlich die Politik entschieden wird. Die bühnenbildnerische wie gedankliche Kehrseite davon ist eine verlassene Fabrik, und die Leuchtreklame für “Plaste und Elaste aus Schkopau” ist ein Abgesang auf die DDR.

Natürlich hat das Provokationspotential und will vieles gegen die Sehgewohnheiten inszenieren, auch gegen spätromatische Utopien und Erlösungshoffnungen. Aber Castorf bleibt eng am Stück, nicht nur in der Trostlosigkeit von Siegfrieds Tod, und er nimmt die Tetralogie ungleich ernster als seine Vorgänger in Bayreuth. Ob Alfred Kirchner (1994), Jürgen Flimm (2000) oder Tankred Dorst (2006) – sie alle entzogen sich letztendlich einer Deutung, die über werkimmanente Bezüge hinaus ging. Man muss über Harry Kupfers in Ansätzen zaghaft politischer Deutung 1988 bis zu Patrice Cheraus “Jahrhundertring” 1976 zurückgehen, um in Bayreuth auf eine vergleichbar konsequent durchdachte, den Ring zwischen Entstehungszeit und Gegenwart aufspannende Regie zu stoßen.

Keine Frage, Castorf ist nicht alles gelungen. Oft fehlt die Balance zwischen Idee, Textbuch und Musik. Oft überdeckt die Kleinteiligkeit eine zentrale Idee, und viele Details sind so kleinformatig geraten, dass sie aus dem Zuschauerraum kaum noch zu erkennen sind. Castorf verlangt viel, manchmal allzu viel Vorwissen, um die etlichen Anspielungen zu verstehen. Überhaupt scheint ihm wenig an Klarheit und Verständlichkeit zu liegen. Aber man kann keinesfalls von Regiewillkür sprechen, denn hier handelt es sich um eine außerordentlich intellektuelle, ernsthafte Auseinandersetzung. In die Jahre gekommen ist das insofern, als die Welle solchen Regietheaters an den Stadttheatern weitgehend abgeebbt ist. Ob der Ring eine derartige Dekonstruktion noch braucht, oder ob es da bereits ideologiekritische Deutungen zu Genüge gegeben hat, darüber ließe sich allerdings streiten. Und Castorf inszeniert natürlich oft auch mehr gegen als mit der Musik – die natürlich einiges aushält. Die Publikumsreaktionen am Ende der hier besprochenen zweiten Aufführungsserie 2014 waren insgesamt positiv; nicht dass es nach der Götterdämmerung nicht ohne vereinzelte (heftige) Unmutsbekundungen abgegangen wäre, aber eben auch nur vereinzelte, mit zahlenmäßig eher größerer Zustimmung kommentiert.

Festspielgeschichte schreibt mit Sicherheit das Dirigat Kirill Petrenkos. Dabei geht es nicht um Unterschiede im Detail, in der Wahl des “richtigen” Tempos, sondern um eine grundlegende Herangehensweise. Petrenko hat so genau mit der Partitur gearbeitet, eine solche Binnendifferenzieruzng innerhalb einzelner Takte herausgearbeitet, dass vieles anders klingt als sonst – und die glänzend genutzten akustischen Möglichkeiten des Festspielhauses tragen natürlich auch dazu bei. Nebenstimmen treten unerwartet hervor und verändern das Klangbild. Bezeichnend die ungemein sorgfältig gearbeiteten Phrasierungen des exzellenten Rheintöchter-Terzetts (Mirella Hagen, Julia Rutigliano, Okka von der Damerau). Auch die Abstimmung zwischen Sängern und Orchester ist hervorragend, der Klang wird “weitergegeben” und reißt nicht ab, aber das Orchester ist sofort zurückgenommen, wenn eine Singstimme einsetzt. Petrenko verliert sich aber nicht in solcher Kleinarbeit, sondern bindet alle Elemente in den großen Zusammenhang ein, drängt mit der Musik (bei zügigen Tempi) nach vorne und kostet auch die symphonischen Momente aus . Orchestral bietet dieser Ring ganz großes Festspieltheater, getragen natürlich von einer durchweg exzellenten Orchesterleistung.

Sängerisch ist das Niveau in dieser Götterdämmerung durchwachsen. Catherine Forster als Brünnhilde hat mit ihrem jugendlich strahlenden, nicht riesigen, aber doch ausreichend großen Sopran ganz starke Momente, gerade in den leiseren Passagen, aber auch die Kraft – nur ist die Stimme da wie an den Abenden zuvor immer wieder ungenau in Intonation und Tonbildung. Lance Ryan mogelt sich als Siegfried um die gefährlichen extremen Spitzentöne herum (und wird vielleicht deshalb vom Publikum unverhältnismäßig hart abgestraft?), das hat Wagner schon anders komponiert, und das recht helle Timbre gibt der Stimme nicht allzu viel Ausdrucksmöglichkeiten, zumal die Stimme im Piano wenig Substanz besitzt. Auf der anderen Seite hat er Kraft und Durchhaltevermögen und, bis auf die schon angesprochenen extremen Töne, auch eine sichere, strahlende Höhe.

Attila Jun ist ein abgrundtief böser, schwarzer, sehr kraftvoller (nicht unbedingt tonschöner) Hagen, Allison Oakes als Gutrune und Alejandro Marco-Buhrmester als Gunther ein zupackendes, stimmlich schlankes, nicht zu klein dimensioniertes Gibichungen-Geschwisterpaar. Oleg Bryjak poltert sich wie in den Abenden zuvor mit unverständlicher Diktion lautstark durch die Partie des Alberich, das sehr gleichtönige, den musikalischen Ausdruck nivellierende Vibrato von Claudia Mahnke fiel schon bei ihrer Fricka ins Gewicht – die Partie der Waltraute mit den langen, ruhigen Abschnitten liegt ihr recht gut, und das ist sicher eine passable Besetzung. Mit Okka von der Damerau und Christiane Kohl liefert sie, vielbeschäftigt, zudem ein sehr ordentliches (in schwarz, rot und gold gekleidetes) Nornentrio ab.

FAZIT
Die Götterdämmerung beschließt schlüssig einen Ring, über den sich viel diskutieren lässt. Castorf provoziert intelligent, aber er ist nicht als Stück-Zertrümmerer nach Bayreuth gekommen. Musikalisch ist es ganz klar Kirill Petrenkos Ring.

Stefan Schmöe | Bayreuth am 15. August 2014

nmz.de

Übergangsgesellschaft Ost-Berlin – New York

Vor und in dieser südamerikanischen, magischen Zelle exerzieren die drei Nornen – ganz ohne Seilassoziation – mit Knochen und blutigem Geflügel die Rück- und Vorschau des Geschehens, und sie beschmieren die Wände, auf die Hagen später rituell Schnaps ausspucken wird, mit Blut und Kot.

Der Einheitsraum auf der Drehbühne vereinigt Brandmauern von Berliner Hinterhöfen, Treppenhäuser und –Fluchten mit der für zwei Akte á la Christo verhängten Front der New Yorker Börse.

Wiedervereinigungseuphorie mit gesteigertem Alkoholkonsum
Die Erzählweise macht keinen Sprung zurück in ein andere Zeit, wie bei der „Walküre“, sondern knüpft historisch an die im „Siegfried“ gespielte Zeit der späten DDR an, zeigt die frühe Wiedervereinigungseuphorie mit gesteigertem Alkoholkonsum. Das beginnt zunächst wenig schlüssig mit jenem silbernen Boller-Wohnwagen, den Siegfried offenbar von seinem Ziehvater Mine geerbt hat und nun mit Brünnhilde, später auch mit Gutrune, bewohnt. Kinderpuppen kommen dabei ins Spiel, als mögliche gemeinsame, geistige oder körperliche Kinder des Paares Siegfried-Brünnhilde und auch anstelle des Rosses Grane.

Da der nächste Schauplatz, Gunthers Dönerbuden-Imperium, direkt neben dem Wohnwagen situiert ist, muss Siegfried keine Rheinfahrt antreten, sondern legt sich zum Schlafen auf eine über zwei Bierfässern improvisierte Sitzfläche. Als neues Mittel der die Aktionen vergrößernden oder aus abgewandten Teilen der Drehbühne übertragenden Erzählweise per Video-Projektion, werden negativ projizierte Infrarot-Aufnahmen als gefahrenvolle Angstmomente eingesetzt. So erstmals bei dem von Abenteuern träumenden Siegfried, dann, wenn Siegfried als Gunther verkleidet und mit dunkler Sonnenbrille statt Tarnhelm Brünnhilde niederringt und den ihr geschenkten Ring wieder abnimmt, schließlich auch in der Szene von Siegfrieds Tod.

Auf der filmischen Ebene entfiel die Hommage a David Lynch mit den Dejavu-Momenten der verschwundenen und wieder auftauchenden Leiche im Kofferraum des Mercedes-Cabriolets der Rheintöchter. Während der Waltrauten-Szene (von Claudia Mahnke sehr einfühlsam interpretiert), erlebt der Zuschauer die aktuelle Gefühlslage von Wotan in vorproduzierten Videos.

Kartoffelsalat
Während der vielfältig ins Spiel integrierte Castorf-Assistent Patric Seibert als aufrechter Kommunist noch eine rote Flagge schwenkt, bekommt Gutrune (Allison Oakes) ihr erstes West-Auto, eine BMW-Isetta geschenkt. Später, im dritten Aufzug, wird die blutüberströmte Leiche des Linientreuen entdeckt und von den Rheintöchtern in den Kofferraum ihres Mercedes verfrachtet.

Zum Volksfest wird die Ankündigung von Gunthers Braut, mit Deutschland-Fähnchen, Alkohol-Missbrauch und dem an der Volksbühne Berlin als Requisit besonders beliebten Kartoffelsalat. Als sich der Castorf-Mitarbeiter in der Rolle als diebischer Betreiber von Gunthers Döner-Box beim Kartoffelschälen die Hand blutig schneidet, steckt er sie zur Blutgerinnung in den Kartoffelsalat. Dieses groß projizierte Detail löst Lacher aus, ebenso dann die Probleme der Rheintöchter, als der Motor ihres Cabrios nicht anspringt.

Schlafstelle für Asylanten
Im dritten Aufzug ist die magische Kultstätte zu einer Schlafstelle für Asylanten geworden. Erneut wird im Spiel Siegfrieds Rüpelhaftigkeit betont, denn der trinkt dort mit einem Alkoholiker, macht sich an dessen Partnerin heran und schlägt anschließend brutal auf den wehrlosen Namenlosen ein.

Die Übertragung der Handlung in die jüngere Vergangenheit tut sich weiterhin schwer mit den Waffen des Originals. Als Speerersatz reißt Siegfried eine Latte aus einem Zaun, dann wird die „helle Wehr, heilige Waffe“ kurzzeitig durch einen Speer ersetzt; aber den Mord an Siegfried vollzieht Hagen mit einem Baseballschläger.

Auf der Zitatebene bemüht Castorf den Kultfilm „Panzerkreuzer Potemkin“ von Sergej Eisenstein (der aus Anlass des Hitler-Stalin-Pakts in Moskau „Die Walküre“ inszeniert hat), mit einem Kinderwagen voller Kartoffeln, mit dem der Assistent als halbnackte Braut über die Stufen der hohen Treppe herunterpoltern lässt.

Bisweilen reibt sich der Regisseur in bewusster Nähe zu den Regieanmerkungen Richard Wagners: wenn Siegfried zu seinen Worten „Leben und Leib, so werf’ ich sie weit von mir“ im Original eine Erdscholle über seinen Kopf hält und wegschleudert, so ist es in der Neuinszenierung ein mit Sand gefüllter Koffer.

Ab der Hochzeit mit Gunther (Alejandro Marco-Buhrmester) trägt Brünnhilde ein goldenes Paillettenkleid, wie ihre Mutter Erda bei ihrem ersten Auftritt im „Rheingold“, (Kostüme: Adriana Braga Peretzki), am Ende entleert sie zwei Kanister aus dem Kofferraum des Mercedes und bahnt so der Feuerspur, den Weg zur Börse, an der – in Form eines Picasso-Gemäldes – auch Kunst gehandelt wird.

Petrenko dialektisch
Musikalisch gab es an diesem Abend einige Patzer, ganz abgesehen von schräger Intonation im Vorspiel und ersten Aufzug. Lance Ryan besserte sich von Auftritt zu Auftritt enorm und brillierte mit den gefürchteten, von ihm lang ausgehaltenen Spitzentönen Siegfrieds im Schlussakt. Cathetrine Foster als Brünnhilde hatte mehrmals Textschwierigkeiten, verpasste einige Einsätze, kam dann aber stets ohne Probleme schnell wieder in die Spur. Leider war selbst ihr Schussgesang nicht einwandfrei, doch siegte sie mit warmer dramatischer Tongebung und mit runder Stimmführung. Die überzeugendste Leistung des Abends boten die drei Rheintöchter Mirella Hagen, Julia Rutigliano und Okka van der Damerau, kontrastreich in der Darstellung, und wunderbar homogen im Zusammenklang.

Dialektisch überträgt Kirill Petrenko die detailreiche Erzählweise der Szene auf seinen Umgang mit Wagners Partitur: im großen Fluss des Orchesters wartet er immer wieder mit erhellenden Besonderheiten auf. So gehört die Zeichnung des schwelenden, dann bei Siegfrieds Nahen rund um den Walkürenfelsen wieder aufflammenden Feuers zu den klanglichen Höhepunkten. Selten nur wirken die herausgefilterten Einzelheiten plakativ oder aufgesetzt. Stimmig entwickelt sind auch die schrill und dissonant nahe, in den Alltagslärm integrierten Stierhörner der Bühnenmusik. Nach Siegfried Tod, beim Übergang zum Trauermarsch, arbeitet Petrenko die familiären Bezüge des Wotansprosses durch die betonte Akkordfolge der Toderkündung trefflich heraus. Am Ende klingt der Schlussakkord, orgelartig überhängend, lange nach.

Ein schriller Buhruf in der Stille forciert das lautstarke Pro und Contra der Besucher, gesteigert, als erstmals in diesem Sommer Frank Castorf und seine Mitarbeiter auf die Bühne kommen. Wie im Vorjahr nutzt der Regisseur dies als Personality Show, u. a. mit der Geste auf seine Uhr: er könne warten, bis den Buhrufern die Luft ausgehe. Küsschen und Umarmungen des Regisseurs mit Damen und Herren fallen gleichwohl dezenter aus als vordem im überaus sexbetonten Spiel auf der Bühne, insbesondere zwischen Siegfried und den Rheintöchtern, mit Gunther im Bunde.

Heftiger Zuspruch des beim Schlussapplaus partiell lange ausharrenden Publikums, mit Bravorufen für die Solisten, den Dirigenten und – wenn auch von Buhrufen konterkariert – für das Regieteam.

Peter P. Pachl | 02.08.2014

Seenandheard-International.com

Controversial Götterdämmerung Benefits from Perfectly Paced Orchestral Playing

Two questions were important at the opening of the final evening of Frank Castorf’s Ring – where were we and what will that non-singing character – who has appeared on and off during the rest of what we have been seeing – get up to now? Well, I was torn between whether we were still in the DDR or a unified Germany just after the fall of the Berlin Wall. What we saw because of all the leather, flag waving students, cars and pretty dresses (especially for Gutrune) reminded me increasingly as the evening wore of a German touring version of the musical Grease. There is some clue from a huge sign for an East German chemical company ‘Plaste und Elaste aus Schkopau’ advertising the ‘Buna-Werke’ in Saalekreis in Saxony-Anhalt to the side of a huge flight of steps. On another part of Aleksandar Denić’s revolving set there was a kebab outlet (‘Döner Box’) as part of a derelict building on several levels where people seemed to be living linked by some metal staircases. It appears in former times it might have been a warehouse for ‘Obst und Gemüse’ (fruit and vegetables) and the final part of what we were shown was huge and initially covered up, yet down below again was the silver trailer where Brünnhilde was living.

The person I have described in my Siegfried review as ‘Jiminy Cricket’, because he seems to be the conscience of this Ring, has subsequently been ‘outed’ as Castorf’s assistant Patric Seibert. Act I meandered on and I waited and waited and he only appeared briefly during the final scene change between the ‘Gibichung Hall’ and Brünnhilde’s ‘rock’ when he fell down the big stairs but recovered to wave some red cloth. (Please forgive the occasional overuse of parentheses but in neither case was a genuine Wagner ever apparent.) This was a reference I did not recognise, unlike later in the opera when wearing a veil Patric Seibert tumbled down the same steps with a pram racing ahead in front of him that was familiar from Eisenstein’s film Battleship Potemkin – but here it contained potatoes not a baby! (Earlier in my reviews I had suggested the Soviet Russian film director Sergei Eisenstein as an influence on Castorf and his team.)

The Norns first appear covered in what looks like refuse or carrier bags and seeming to be setting up a shrine and smearing something about that I first thought was paint but was probably supposed to be blood. There are a number of allusions to voodoo as this Götterdämmerung proceeds. When they finish they say ‘hinab’ (‘down’) so of course go up. Hagen has a Mohican hairstyle and there is all that leather. Siegfried’s ‘Ross’ (‘horse’) is in fact the trailer that he brings along with him after abandoning Brünnhilde. It had gained some metal attached to its front that made it look more like a bull – or even a big pig – and it has magically therefore gained the ability to be in two places at once! There continues to be a lot of sex in this Ring and little of it consensual. Almost as soon as Siegfried sets eyes on Gutrune he forces himself on her and only then asks her name … which is typical! Gutrune retreats to a Messerschmitt (I suspect) bubble car to comfort-eat during his absence. The Siegfried and Brünnhilde opening, the ‘debate’ about blood-brotherhood, the encounter between to the two Valkyrie sisters and the final one with (Siegfried as) Gunther and Brünnhilde are mainly left alone by Castorf – apart from the latter being overshadowed by a video involving a doll being messed about with. As the curtains closed there were only a few boos but that section of the audience would be more vocal later.

As Act II began there is clearly a shine for some alternative religion on the lowest floor of the disused building that Alberich and Hagen are roaming near, and with Alberich’s ‘Sei treu’ he is another to go up the stairs and soon he is propositioned. All is well with the world as Castorf’s assistant is now behind the counter of the kebab hut, carving döner meat and then badly cutting his hand. Hagen’s men seem to be students involved in some revolutionary activities or mass protest as they plaster the slogan ‘Hunger’ on the walls. Gutrune drives in and is not happy with the arrival of Brünnhilde who is in a flattering – and very glittery – gold evening gown for the rest of the opera. Hagen eventually finds a spear for the oath swearing and the pivotal Brünnhilde, Gunther and Hagen scene is undermined by Gunther staggering down the stairs with a barrel of Agip oil as the prelude to that prams with its potatoes!

Of course I realise Castorf views Wagner’s Ring as the metaphor of the global demand for new supplies of oil and gas … and for maintaining those there already are. Why has Zimbabwe never been ‘liberated’? Of course because they have no importance for our future energy supplies. Oil has spawned oppressive regimes, war, corporate greed, pollution and other environmental devastation. Some of this was on the Bayreuth stage – and even if I suspect there is no one answer – everything ends with a whimper not a bang. It was a little difficult to make him out but after Brünnhilde handed the ring back to the Rhinemaidens it looked as if Alberich was left gazing into a brazier as we saw a film of Hagen floating away. What was covered up was revealed as the façade of the New York Stock Exchange and – if this all was to reach an obvious conclusion as an anti-capitalist Ring – I expected it to be blown up at the end of the evening … but this did not happen. It was as though Castorf and his set designer thought we have been given the money to build this set so why not? – even though we don’t know what to do with it!

I certainly enjoyed Siegfried’s encounter with the Rhinemaidens in what was their black pimpmobile. The gas station owner/ oil worker/ bear/waiter/kebab seller has been beaten up and is now dead and unceremoniously dumped into the boot of the limousine. Siegfried always seem ‘up’ for sex and is happy to participate in a foursome on the car seats. Hagen will later dispatch him with a baseball bat while we see so more voodoo on a screen high up. Brünnhilde continues to remain more of a peripheral figure than usual and Castorf appears to have no real interest in her character.

Again there was much I found intriguing in this Götterdämmerung and I was willing to give Castorf the benefit out the doubt right until the time when he and his collaborators – including a blood-spattered Patric Seibert – took a curtain call and appeared to revel in some vociferous booing. Their gestures and obvious amusement was an insult to the very many in the audience standing and cheering. It was the same with Lance Ryan who perhaps suffered from the Marlon Brando ‘anti-hero’ angry young man … the delinquent, the tough and the rebel persona Castorf gives him. He clearly does not have many more Rings in his voice and while capable of some nuanced, reflective vocalism on occasions, coasts too often elsewhere and often just shouts and shouts. At his curtain call – though he was no better or worse than in Siegfried when he was cheered – he was booed mercilessly. In opera houses throughout the world I heard booing directed at singers and nearly always they show some humility and take it with good grace. Not so Mr Ryan who had the smirk on his face of ‘I’ve been paid my fee and it’s probably more than most of you have earned today!’

Catherine Foster is another in a long line of important British Wagnerian sopranos and she is becoming more like Jane Eaglen or Rita Hunter than Gwyneth Jones or Anne Evans (all of course I have seen as Brünnhilde). There is an appealing warmth to her sound and she gets the notes. For me her voice is slightly small for Bayreuth; also I wasn’t entirely convinced by all her phrasing and whether I heard every word (as I recognise them) orrectly or clearly. Despite all her obvious experience it still seems like work-in-progress but I am pleased for her that she is so popular in Bayreuth. So who am I to argue?

I mentioned in an earlier review how the singing seemed a throwback to a better generation and this high standard was – by and large – maintained till the end of this Ring. I enjoyed Attila Jun’s brutal, stony-faced Hagen; in different ways Alejandro Marco-Buhrmester and Allison Oakes (another British singer doing well in Bayreuth) brought some pathos to Gunther and Gutrune, Oleg Bryjak repeated his powerful Alberich and there were strong trios of Norns and Rhinemaidens. Claudia Mahnke as Waltraute commanded attention during her monologue with Brünnhilde.

This will not live long in my memory as the Castorf-Ring but it will hang around a bit longer as the Kirill Petrenko-Ring. Perhaps in the end his account may have lacked sufficient light and shade but it was tautly-controlled and perfectly paced for what we saw on stage. Although there was plenty of emotion and passion it wasn’t what Wagner was representing in his music as what Castorf gave us involved dereliction, meaningless sex, avarice and brutality so we had no right to expect what we heard to offer us any respite. Continuously it was magnificently played by the Bayreuth Festival Orchestra with just with a few momentary lapses from the horns particularly in this Götterdämmerung.

Jim Pritchard | Bayreuth, Germany. 30.4.2014

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(3/5)
Media Type/Label
PO
Technical Specifications
492 kbit/s VBR, 44.1 kHz, 917 MByte (flac)
Remarks
Broadcast from the Bayreuth festival
A production by Frank Castorf (2013)
This recording is part of a complete Ring cycle.