Lohengrin

Thomas Guggeis
Chor der Deutschen Staatsoper Berlin
Staatskapelle Berlin
Date/Location
4 December 2021
Staatsoper Unter den Linden Berlin
Recording Type
  live  studio
  live compilation  live and studio
Cast
Heinrich der VoglerGábor Bretz
LohengrinAndreas Schager
Elsa von BrabantElza van den Heever
Friedrich von TelramundMartin Gantner
OrtrudEkaterina Gubanova
Der Heerrufer des KönigsAdam Kutny
Vier brabantische Edle?
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onlinemerker.com

Andreas Schager, Elza van den Heever und Ekaterina Gubanova sorgen für ein veritables Sängerfest

Ein Opernhaus ist immer so gut, wie das Repertoire funktioniert. Also klappte es in der Staatsoper Unter den Linden diesmal grosso modo vorzüglich. Bei einer Vorstellung von Lohengrin, dessen Premiere am 13.12.2020 pandemiebedingt noch ohne Publikum über die Bühne gehen musste, war das Haus diesmal dank der Berliner Corona-Politik, die es diesmal mit der Kultur (noch) gut meint, ziemlich voll. Das Plus der kulanten 2G Plus Regel verlangt vom Publikum nämlich nur als das Tragen einer Maske, aber keinen Test. In den Pausen kann man – natürlich ganz ohne – gemütlich seinen Wein trinken.

Die Premiere 2020 brachte endlich das Lohengrin-Rollendebüt des tapferen Roberto Alagna, assistiert von der für Yoncheva eingesprungenen Vida Miknevičiūtė als Elsa und René Pape als Heinrich der Vogler. Es dirigierte der Komponist Matthias Pintscher. Die umstrittene Produktion, über die ich mich hier nicht äußern will – es gibt im Netz genügend lesenswerte Versuche einer Entschlüsselung, wie auf der Website concerti.de – lag in den Händen des für Extravaganzen bekannten Produktionsteams Calixto Bieito (Regie), Rebecca Ringst (Bühne) und Ingo Krügler (Kostüme).

In der Wiederaufnahme, deren zweite Vorstellung ich besucht habe, waren von der Premierenbesetzung noch Martin Gantner (Friedrich von Telramund), Ekaterina Gubanova (Ortrud) und Adam Kutny (Heerrufer des Königs) präsent. Thomas Guggeis, designierter Generalmusikdirektor des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters, dirigierte diesmal die prächtig disponierte Staatskapelle Berlin. Im Gegensatz zu Pintscher legte Guggeis das Hauptaugenmerk auf eine differenzierte Dynamik, kostete die vielen Piani in den Streichern genüsslich aus und ließ so das mystisch-geheimnisvolle der Partitur voll zu ihrem Recht kommen. Ein Extralob verdient die brillant virtuose Bläsersektion der Staatskapelle. Die Posaunen waren in den Proszeniumslogen postiert, was eine enormen Raumwirkung erzeugte. Das letzte Mal habe ich etwa das Morgenlied und den Aufzug der Heere so aufregend musiziert an der Wiener Staatsoper unter Abbado gehört.

Eine goldene Palme, wenn es sowas für die Oper gäbe, gebührt Andreas Schager als Lohengrin. Schager ist ein echter, robuster Heldentenor mit durchschlagenden Höhen, aber auch einer belastbaren und klangschönen Mittellage. Derzeit kann ihm in diesem Fach wohl niemand das Wasser reichen. Im großen Duett mit Elsa im dritten Akt und in der Gralserzählung hat er sich für seine Verhältnisse auch erstaunlich zurückgenommen. Als Bühnenfigur ist Schager darstellerisch präsent und charismatisch. Sein Lohengrin, der sicher nicht der zart besaiteten Vorsichtsfraktion angehört, ist an diesem Abend eine Offenbarung an mächtigem Wagner-Gesang.

Die größte positive Überraschung des Abends bot für mich Elza van den Heever als Elsa. Im Besitz eines jugendlich dramatischen, cremig dunklen timbrierten Soprans, schöpft sie stimmlich aus der Vollen. Selbst die Spitzentöne gelingen leicht und üppig. Eine Grenze war da nirgends zu spüren. Das Repertoire der niederländischen Sopranistin, auch sie eine begnadete Darstellerin, reicht von Barockmusik (an der MERT wird sie im März 2022 die Titelpartie in Händels „Rodelinda singen) über Belcanto bis zu jugendlich dramatischen Partien im deutschen Fach (2022 Chrysothemis und Fidelio).

Die dritte im Bunde der memorablen Gesangleistungen an diesem Abend bot zweifelsohne Ekaterina Gubanova als Ortrud. Sie ist keine hochdramatische Sopranistin, sondern ein sehr jung und frisch klingender dramatischer Mezzo mit unerschöpflicher Höhe. In dieser Inszenierung ist Ortrud eine am Ende vollkommen hysterische, weil abgehalfterte Karrieristin. Da sich der Regisseur in der Personenführung offenbar am meisten für die Psychologie der beiden Frauen interessiert hat, gelingen hier auch überzeugende szenische Lösungen. Etwa im zweiten Akt, wenn Elsa vor dem großen Duett mit Ortrud in einen langen Schleier wie in einen Kokon gehüllt die Bühne betritt und zu sich selbst sprechend ihr Innerstes preisgibt. Die in anschließenden Zwiegesang intime Nähe zu Ortrud und die unerfüllbare Sehnsucht der beiden nach dem Glück mit den zur Verfügung stehenden Männern werden hier erhellend offenbar.

Martin Ganter mit seinem höhenlastigen, metallisch hell timbrierten Bariton ist leider ganz und gar kein glaubhafter Telramund. Die Dämonie und Durchtriebenheit der Figur ist in keinem Moment weder stimmlich noch darstellerisch wahrnehmbar. Eine Fehlbesetzung. Auch Gábor Bretz enttäuscht als König Heinrich. Mit einem monochromen, von Volumen und Expansionsfähigkeit her limitierten Bass bleibt er als Figur und insbesondere neben den Stimmkalibern von Schager und van den Heever auch akustisch blass. Den Heerrufer von Adam Kutny, der sich hier als Clown gebärden muss, fand ich sehr gut und was die Bühnenpräsenz anlangt, beeindruckend profiliert.

Der Chor mit seinen umfangreichen Aufgaben wurde wie schon für die Premiere von Martin Wright einstudiert. Die Chorleistung insgesamt war grandios und ließ kaum Wünsche offen. Es gab ein paar Wackelkontakte mit dem Orchester, die aber den Gesamteindruck nur wenig schmälerten.

Am Ende viel Jubel und ein einsamer Buhrufer beim ersten Vorhang für Schager, der in Anbetracht der überwältigenden Zustimmung des restlichen Publikums diese einzelne Meinungsäußerung richtigerweise auf die leichte Schulter nahm.

Dr. Ingobert Waltenberger | Staatsoper Unter den Linden 4.12.2021

nmz.de

Verblendet: Calixto Bieitos „Lohengrin“-Interpretation an der Berliner Staatsoper

„Publikumspremiere“ – das ist auch so ein Begriff, den wir Corona verdanken und auf den man gerne verzichtet hätte. Die Premiere der Neuinszenierung von Richard Wagners „Lohengrin“ an der Berliner Staatsoper Unter den Linden fand schon am 13. Dezember 2020 statt. Es war allerdings eine gestreamte (Peter P. Pachl hat sie hier am 14. Dezember 2020 ausführlich besprochen). Damals schaute man schon deshalb zumindest mal rein, weil Roberto Alagna hier die Rolle singen sollte, vor der er 2018 in Bayreuth kurz vor der Premiere die Flucht ergriffen hatte.

Vor einem Jahr standen ihm Vida Miknevičiūtė als Elsa von Brabant und René Pape als König zur Seite. Von der Erst-Premieren Besetzung sind jetzt Adam Kutny als Heerrufer, sowie Martin Gantner und Ekaterina Gubanova als Friedrich von Telramund und Ortrud mit von der Partie. Live im Graben stand jetzt nicht mehr Komponist Matthias Pintscher, sondern Thomas Guggeis. Der von Daniel Barenboim geförderte, 1993 geborene Dirigent hat sich längst eigenständiges Renommee erworben. Er ist der designierte Nachfolger von Sebastian Weigle als GMD des Frankfurter Opern- und Museumsdirektors.

Dass das dunkle Paar auch live höchst überzeugend seine Intrigen zu spinnen vermag, das war klar. Martin Gantner ist ein ebenso mustergültiger Telramund wie sich Ekatarina Gubanova als eine fulminante Ortrud bewährt, die nicht nur ihr Seherauge, sondern auch das Abgründige leuchten zu lassen vermag. Sie hat zudem für ihren spektakulären letzten Auftritt so viel Kraftreserven, dass kein Zweifel an ihrer Entschlossenheit zur Rache aufkommt. Adam Kutnys etwas mulmige Artikulation passt immerhin zu der Rolle als eine Art Clown, die die Regie dem Heerrufer zumisst. Gábor Bretz ist ein prägnanter, klarer Heinrich mit königlichem Timbre.

Lohengrin ist jetzt Andreas Schager. Der Österreicher hat sich nach seinem Entschluss, ins Heldentenorfach zu wechseln, gleich vorne angestellt. Ein kurzer Anlauf als Siegfried im Ring in Halle oder Tristan in Meiningen und dann war er da. Überall. Bayreuth, Wien usw. In der Lindenoper zählt er zum Hausensemble. Und das ist auch gut so. Nirgendwo steht ja geschrieben, dass nur Klaus Florian Vogt, Jonas Kaufmann oder Piotr Beczała die Luxusbesetzung für Lohengrin sein muss.

Spricht man bei Andreas Schager von der Strahlkraft seiner Stimme, dann liegt die Betonung auf beiden Silben gleichermaßen. Wenn Schager loslegt, dann wird jede Ensembleszene zu einem Solo mit Begleitung. Das Aufdrehen ist wirklich nicht sein Problem, eher schon das Herunterdimmen. Vokal jedenfalls findet schon sein erster Dank an den Schwan bei seiner Ankunft ganz unabhängig von der Inszenierung nicht irgendwo im Hintergrund statt, sondern ganz vorn an der Rampe. Auch fällt auf, dass er eine ganz eigene Art entwickelt, die Vokale besonders auszuschmücken und wie einen großen Edelstein herauszustellen. Wenn man mal einen in jeder Szene und Gefühlslage geradezu entfesselten Lohengrin bestaunen will, dann ist Schager auf jeden Fall die beste Wahl. Damit kein Missverständnis aufkommt – das ist alles in der Kategorie erstklassig und bestaunenswert. Aber der Vergleich mit anderen macht hellhörig. Manchmal ist weniger einfach mehr. Zumal, wenn an seiner Seite eine wirklich auf Referenzniveau singende Elza van den Heever als Elsa zu erleben ist. Dass die Bläser für den König in den Seitenlogen platziert sind und Guggeis mit der Staatskapelle nicht nur den Silberglanz im Vorspiel glitzern lässt, sondern gerade im zweiten Akt auch dramatisch zur Sache geht, und auch die Chöre von Martin Wright fabelhaft einstudiert sind, macht diesen „Lohengrin“ zu einem musikalischen Genuss. Wenngleich man den Eindruck hat, dass die Lindenoper hier auch räumliche Grenzen setzt.

Konnte man über die musikalische Seite des Abends also alles in allem Staunen, so verschlug einem die Inszenierung von Calixto Bieito auf andere Weise die Sprache. Bieito hat in Berlin schon für denkwürdige Opernabende gesorgt – seine „Entführung aus dem Serail“ etwa löste vor fast zwanzig Jahren in der Komischen Oper regelrechte Tumulte aus. Mit anderen Arbeiten etablierte er sich – meist überzeugend – als Erbe eines Musiktheaters, wie es besonders im Haus an der Behrenstraße gepflegt wurde.

Aber dieser „Lohengrin“? Sagen wir es so: mit dieser Inszenierung schafft es der Katalane nicht mal auf die Long List der interessanten Interpretationen der letzten zwanzig Jahre. Und das nicht nur, weil er keinen überzeugenden Zugriff zur der Geschichte gefunden hat, sondern auch, weil manche Details schlichtweg eine Frechheit dem Publikum gegenüber sind. Zumindest wer für den ersten und zweiten Rang bucht, sollte sich für alle Fälle eine Sonnenbrille einstecken, denn er wird ohne wirklich erkennbaren Grund über weite Strecken von einem direkt in den Saal gerichteten Scheinwerfer regelrecht geblendet.

Rebecca Ringsts Bühne, mit einer Anmutung zwischen Autosalon und Seminarraum, ist so durchlässig, dass das nur gelegentlich abgeschirmt wird. In diesem nüchternen Raum haben Menschen von heute kleine rote Automodelle vor sich auf den Tischen. Der Heerrufer gibt von Anfang an den Seminarclown und schminkt sich dann auch noch das Gesicht komplett Weiß. Wenn es ans Gottesgericht geht, ziehen die Männer ihre Jacketts und Hemden aus und beschmieren sich die nackte Brust mit roter Farbe – um Telramund auszuschalten genügt ein Psychospielchen des im hellen Sommeranzug aufgetauchten Lohengrin. Wie er das genau gemacht hat, bleibt sein Geheimnis.

Das wirkt alles wie ein Motivationsseminar, vielleicht zum Thema: Wie übernehme ich ohne Begründung die Führung? Für Elsa gibt es einen Käfig, in dem irgendwann auch mal der König sitzt. Der Raum bleibt so vage nüchtern. Für den zweiten Aufzug reicht das bloße Gerüst der Tribüne. Sonst bleibt Bieito kleinteilig assoziativ. Was oft ziemlich aufgesetzt wirkt. Etwa, wenn Elsa im zweiten Aufzug unter einem gewaltigen Schleier wie ein Gespenst zu Ortrud kommt und die dann auch noch zu ihr unter diesen Schleier kriecht. Oder, wenn im dritten Aufzug Telramund – auch als Gespenst – durch die Szene schreitet (statt erschlagen zu werden) und dann nicht seine Leiche vor den König getragen wird, sondern stellvertretend ein Töpfchen mit einer Grünpflanze. Dass die eingespielten Videos zu Aktbeginn einen Jungen unter Wasser zeigen, kann man noch nachvollziehen. Aber wie Mussolini in den Assoziationsstrom der eingespielten Bilderflut gerät, und warum eine nackte schwarze Frau einen ausgewachsenen Schwan offenbar gebären muss, wenn die Musik zum Hochzeitsmarsch erklingt, das erschließt sich zumindest nicht auf Anhieb. (Ehrlich gesagt auch nicht mit etwas Abstand.)

Da das Inszenierungsteam nicht da war, musste sich das Publikum nicht entscheiden, wie es dessen Arbeit bewertet. Bei der musikalischen Seite des Abends war man sich in der Zustimmung einig.

Joachim Lange | 2.12.2021

lesalonmusical.it

Il drammatico Lohengrin di Guggeis

Continua il reportage berlinese dalla Staatsoper Unter den Linden. Dopo Sleepless il 3 dicembre, la seconda opera del fine settimana era Lohengrin, sabato 4. La direzione musicale è stata affidata a Thomas Guggeis, con la regia di Calixto Bieito (e la collaborazione di Barbora Horáková Joly). Lohengrin era Andreas Schager, affiancato da Elza van den Heever nei panni della quasi omonima Elsa von Brabant, con il Friedrich von Telramund di Martin Gantner e la Ortrud di Ekaterina Gubanova. Completano il cast il Re tedesco di Gábor Bretz e il suo araldo Adam Kutny.

Parto subito con il dire che protagonista assoluta di questa recita è stata la fantastica Staatskapelle Berlin, sotto una direzione meravigliosa di Thomas Guggeis. Il direttore tedesco ha guidato con polso sicurissimo l’orchestra di cui è Kapellmeister (giovanissimo, stiamo parlando di un 1993!) in una resa coerente, drammatica, eppure molto sottile ed elegante. Ben lungi dal cadere in pesanti rigonfiamenti e tronfie perorazioni retoriche, Guggeis ha diretto un Lohengrin capace di rifrangersi in colori e languori fin dal meraviglioso Preludio (candido come il cigno che conduce la sua barca), ma senza sdilinquirsi nel lungo duetto tra Lohengrin ed Elsa. L’insieme tra buca e palco non ha mai dato cenni di incertezza, il coro ha offerto una prova eccelsa, solidamente preparato da Martin Wright, e la concitazione ha tenuto incollati alla poltrona in ognuno dei tre atti, senza per questo perdere di profondità nei passaggi più statici e contemplativi. Veramente notevole, rimaniamo a guardare con grande attenzione al percorso di questo giovane musicista che, dopo gli studi a Milano, è fortunatamente stato ospite dell’Orchestra Verdi. Mi auguro davvero di vederlo sempre più spesso anche in altri teatri, se continuerà questo suo percorso.

Mi piacerebbe poter condividere lo stesso entusiasmo per tutto il resto di questa produzione, data in prima il 13 dicembre nel 2020 e qui ripresa, ma non posso. La regia di Bieito non è eccelsa e lascia molte ombre fumose. Bello l’inizio, ambientato in un’aula di tribunale, con Elsa che viene introdotta in una gabbia, anche metafora della gabbia mentale in cui la giovane è rinchiusa. Molto bello e molto suggestivo. Da qui in poi, la tenuta ha iniziato a cedere. Sangue sparso su braccia e copri via via denudati, volti dipinti di cerone come buffoni, non mi è chiarissimo se Bieito volesse nascondere una critica sociale al potere costituito o semplicemente generare immagini contorte e inquietanti o magari fare le due cose insieme. Vedendo le terribili proiezioni dei video di Sarah Derendinger, la sensazione è la terza. Sul preludio del terzo atto sono arrivato a dover chiudere gli occhi per evitare di venire sottoposto ad una tortura a base di immagini disgustose che qui risparmio al gentile lettore, ma che apparivano completamente ignare della musica sottostante. Dal programma di sala possiamo cogliere un po’ il senso generale della visione di Bieito, la critica ad una società infantile, le illusioni di Lohengrin ed Elsa, il tentativo di storcere la realtà dei personaggi, la fuga di fronte all’impossibilità di essere liberi, il cigno come simbolo erotico, tutti aspetti interessanti, ma che affollavano con una densità dispersiva la scena. Era come se nella visione di Bieito si affastellassero troppe idee e saltasse incoerentemente da uno spunto all’altro. Per quale ragione, se a suo avviso Lohengrin è una figura irreale e al massimo grado di infantile illusione, il duetto con Elsa (svolto su un buffo divanetto su un letto d’erba finta) è caricato di un desiderio erotico da cinquantenne single? Qual è il senso dell’eliminazione completa dell’uccisione di Friedrich (che rimane nel testo e nella musica, ma senza alcun accenno scenico? Molte domande così sono rimaste in sospeso, di fronte ad una sensazione di retorica ambiziosa, ma poco efficace.

Parte di questa inefficacia, forse, è da imputarsi anche alla prova non eccellente di un elemento centrale nella vicenda: Lohengrin. Andreas Schager è stato in forte difficoltà per tutta la recita. Non certo per volume, che è veramente imponente, né per timbro, che è bello, ma proprio per intonazione. Schager faticava spesso a trovare la nota, non riusciva a sostenerla e spesso risultava fortemente calante. Non ci sono state plateali stecche, ma l’intonazione è sempre stata estremamente incerta e i battimenti con l’orchestra e gli altri cantanti erano quasi tangibili. Anche la recitazione faceva non di rado difetto e se l’abito bianco in maniche di camicia ben si stagliava sui completi da business man (metafora dell’innocenza infantile? Ma anche i business man giocavano con le macchinine durante il processo iniziale), la gestualità del tenore non ha trovato la medesima caratterizzazione. Non sono mancate le contestazioni a fine recita per Schager e se ne capiscono le ragioni. Meglio la Elsa di van der Heever, tal timbro morbido e molto incline ad una decisa potenza drammatica (con ciò distaccandosi anche lei da una visione fanciullesca del personaggio). Molto bene il Friedrich di Gantner, aspro e secco, qui sì capace di rendere l’intento registico di avere un personaggio “reale”, un uomo ambizioso e ben inserito nella sua società decadente, mentre superlativa la Ortrud di Ekaterina Gubanova, che in barba a qualsiasi lettura registica ha semplicemente portato una tale forza espressiva da far più e più volte venire in brividi. La sua Ortrud era malvagia, tenebrosa, inquietante, la voce ha sempre sostenuto gli slanci più tesi e la cantante non ha mai fatto il passo più lungo della gamba. Acclamazioni per lei tra gli applausi finali. Bene anche il Re di Bretz e l’Araldo di Kutny, entrambi abili e solidi cantanti. Sala abbastanza piena (ma non pienissima nonostante il sabato sera e il titolo di buon richiamo per Berlino), ma non tira il migliore dei venti nella capitale tedesca. In ogni caso, una nota di lode va sempre fatta ai teatri berlinesi, che stanno tenendo dritto il timone anche nonostante la situazione (per usare un eufemismo) non ottimale.

Alessandro Tommasi | 4 dicembre 2021

Rating
(6/10)
User Rating
(3/5)
Media Type/Label
Technical Specifications
320 kbit/s CBR, 48.0 kHz, 464 MByte (MP3)
Remarks
In-house recording
A production by Calixto Bieito (2020)