Tannhäuser

Myung-whun Chung
Chœurs de Radio France
Orchestre Philharmonique de Radio France
Date/Location
28 April 2004
Théâtre du Châtelet Paris
Recording Type
  live   studio
  live compilation   live and studio
Cast
Hermann Franz-Josef Selig
Tannhäuser Peter Seiffert
Wolfram von Eschenbach Ludovic Tézier
Walther von der Vogelweide Finnur Bjarnason
Biterolf Robert Bork
Heinrich der Schreiber Nikolaï Schukoff
Reinmar von Zweter Nicolas Courjal
Elisabeth Petra-Maria Schnitzer
Venus Ildikó Komlósi
Ein junger Hirt Katija Dragojevic
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Reviews
Neue Zürcher Zeitung

Reine Sinnlichkeit

Wenn der Abend zu Ende ist, scheint das Stück erst anzufangen. Kein Sarg wird sichtbar, Elisabeth kommt vielmehr höchst lebendig nach vorn, barfuss, das blonde Haar geöffnet. Und auch in Tannhäuser, eben tot zusammengebrochen, regt sich neues Leben. Während der Chor der Pilger machtvoll des Sünders Erlösung durch die Selbstaufgabe der Frau besingt, greift Tannhäuser nach Elisabeths Hand; zusammen drängen sie sich durch die Massen und eilen nach hinten: der Zukunft entgegen. So zeigt es Andreas Homoki in seiner neuen Inszenierung von Richard Wagners «Tannhäuser» im Pariser Châtelet. Die Liebe, das sieht der Chefregisseur der Komischen Oper Berlin als die zentrale Aussage des Werks, ist ein und alles, nämlich sinnlich und heilig zugleich – so wird sie möglich.

Tod als Leben

Falsch ist diese Ansicht nicht, aber doch ungewöhnlich. «Tannhäuser» handelt von einem Künstler, der auf der Suche nach dem Kreativen, nach dem Eigenen, in der Grotte der Liebesgöttin Venus fündig geworden ist, der aber gerade dadurch mit der bürgerlichen Gesellschaft und ihren Prämissen, wie sie durch die keusche Elisabeth verkörpert werden, in Konflikt gerät. Gelöst wird dieser Konflikt nicht, er wird bloss aufgehoben: im Opfertod Elisabeths und im Sühnetod Tannhäusers. Homoki wendet Wagners pessimistische Sicht ins Positive, indem er den doppelten Tod zum Übergang ins erfüllte Leben macht; der Regisseur geht damit einen entscheidenden Schritt weiter in jene Richtung, die Wagner gedacht, hier aber noch nicht formuliert hat. Die Deutung löst den «Tannhäuser» (1845), den das Châtelet in der Pariser Fassung von 1861, aber mit deutschem Text, also eigentlich in der Wiener Fassung von 1875 gibt, aus dem Umfeld der romantischen Opern Wagners heraus und versieht ihn mit einer Perspektive nach vorn – rückt ihn weg von der Welt des «Fliegenden Holländers» (1843) in die Nähe des utopischen Lebensentwurfs von «Tristan und Isolde» (1865).

Das ist so fruchtbar und so problematisch wie jede Interpretation, die ihre Aufgabe ernst nimmt. Das Problem liegt darin, dass der Regisseur nicht ohne Zwang auskommt. Damit die Sache einigermassen aufgeht, muss Venus (Ildiko Komlosi stattet die Liebesgöttin mit üppigem Vibrato aus) zur Siegerin werden – obwohl sie am Ende doch ausruft, sie habe verloren. Alle, oder fast alle, geraten in ihren Bann. Der junge Hirte mit seinem Englischhorn (Katija Dragojevi macht hier gute Figur) ist kein Hirte, sondern ein Groom im Dienst der Göttin. Und wenn Elisabeth im dritten Aufzug, verzweifelt ob dem Ausbleiben Tannhäusers unter den geläutert aus Rom zurückkehrenden Pilgern, ihr berührendes Gebet an Maria richtet, erscheint ihr Venus, von der sie sich in ihr Reich entführen lässt. Nur Wolfram von Eschenbach (den Ludovic Tézier mit nobler Sonorität gibt) bleibt unberührt; zu seinem Lied an den Abendstern tritt Venus ebenfalls auf, doch den roten Bleistift, den sie ihm zum Niederschreiben seiner Dichtung überlässt, muss er am Ende wieder abgeben – warum es gerade ihm so geht?

Langsam und laut

Dazu kommt, dass Homoki seinen Ansatz zu wenig durchführt. Über weite Strecken wirkt die Inszenierung dekorativ. Der Ausstatter Wolfgang Gussmann zeigt die Bühne des Châtelet als einen leeren Raum, in dem einzig ein Flügel steht: Wagners Flügel natürlich, denn es geht ja um das Künstlerdrama. Das Bacchanal, das Wagner seinerzeit auf Wunsch der Pariser Oper kräftig ausgebaut hat, verzichtet auf jede Räkelei und lenkte die Aufmerksamkeit aufs Instrumentale, müssten sich Venus und Tannhäuser nicht schwerfällig um die aus dem Boden aufsteigende, natürlich rote Kugel herum nachrennen. Im zweiten Akt symbolisiert sich die bürgerliche Wertordnung in einem weissen Kubus. Auf dem Höhepunkt des Sängerkriegs, der von Franz-Josef Selig als einem kernigen Landgrafen geleitet wird, gerät diese Halle durch die abermals aus dem Boden tretende Kugel arg aus dem Lot: ein plausibles Bild. Doch die grossen Momente, der Abschied Tannhäusers von Venus, sein Vortrag in der Halle und die Rom-Erzählung, Elisabeths Gebet und Wolframs Abendlied: alles vollkommen statisch. Das ist Wagner wie gehabt, nur modern verkleidet. – Der Dirigent Myung-Whun Chung unterstreicht das nach Massen. Kräftig und pastos, ja bisweilen pompös klingt Wagner in seiner Lesart – mit seinem gepflegten Bläserklang setzt es das Orchestre Philharmonique de Radio France ebenso brillant um wie der von Philip White geleitete Chœur de Radio France. Nicht selten deckt der Graben die Stimmen zu, dabei hat der Orchesterpart im «Tannhäuser» noch keineswegs die Bedeutung, die er dann im «Ring des Nibelungen» gewinnen wird. Unterbelichtet bleibt auch der organisch- wuchernde Zug, wie ihn Christian Thielemann im Sommer 2002 in Bayreuth ans Licht gehoben hat; das mag der Grund dafür sein, dass manche der langsamen Tempi Chungs zu langsam wirken. Und vollends verschenkt sind die räumlichen Effekte, da die Bühnenmusik über zu wenig Prägnanz verfügt. Aber gesungen wird sehr gepflegt. Peter Seiffert geht die Partie des Tannhäuser aus gewachsener Erfahrung und scheinbar unbegrenzten Reserven heraus an, während Petra-Maria Schnitzer (Elisabeth) den Raum ausgezeichnet füllt, aber besonders durch ihr nuanciertes Piano auffällt. Die Produktion hat ihre kulinarische Seite, was man nicht zu verachten braucht; hätte Andreas Homoki szenisch noch etwas weitergedacht, hätte sie dem Anlass – «Tannhäuser» in Paris versteht sich auch heute nicht von selbst – gerecht werden können.

Peter Hagmann | 16.4.2004

resmusica.com

C’est à un étrange remaniement de l’esprit de Tannhäuser de Richard Wagner que le Châtelet invitait les spectateurs dans cette nouvelle production signée Andreas Homoki pour la mise en scène. Le travail de cet allemand sur La Femme sans Ombre de Richard Strauss avait eu en 1992 à Genève puis au Châtelet la saison suivante, un certain retentissement. S’agissant d’une fable, un certain degré d’abstraction dans la présentation simplifiait et facilitait la lecture de cet opéra touffu. Il n’en est pas de même avec Tannhäuser qui puise son inspiration dans plusieurs légendes médiévales allemandes et à qui il n’est pas convaincant d’essayer de faire dire autre chose que ce que Wagner a longuement élaboré au cours de plusieurs versions successives, de 1845 (version de Dresde) à 1875 (version de Vienne) en passant par cette version de Paris qui fut si controversée à sa création à l’Académie Impériale de Musique en 1861. Partant du postulat qu’il ne s’agit pas d’un problème d’affrontement entre amour courtois et amour érotique, entre paganisme et chrétienté, mais d’un conflit entre l’artiste et le monde extérieur, il prive l’opéra de son « enrobage historique » le situant à notre époque dans une esthétique ascétique et des costumes (de Wolfgang Gussmann) qui alternent entre les tenues de soirée habillée et la friperie de marché aux puces la plus disgracieuse. Ceci n’est pas sans importance, car plus rien ne permet alors de distinguer les chevaliers du Landgraf ni même les chevaliers entre eux et explique certainement le fait qu’un chanteur comme Ludovic Tézier dans le rôle de Wolfram que l’on a vu il y a trois ans au Capitole de Toulouse, perde toute stature dans le même rôle sur la scène du Châtelet. Disparaît aussi la Bacchanale qui ouvre l’opéra dans la version parisienne et, plus grave parmi les nombreuses « interprétations » qui jalonnent cette mise en scène, Elisabeth, que tout le monde croit morte à la fin de l’opéra (ce à quoi invitent les sous-titres qui eux sont fidèles au livret), part avec Tannhäuser…pour le Venusberg !

Cet opéra, plutôt un des plus joués parmi l’œuvre de Wagner, n’avait pourtant pas été montré à Paris depuis la production de István Szabó et Victor Vasarely au Palais Garnier en 1984. Plusieurs générations de mélomanes parisiens ne l’ont donc jamais vu et l’on se demande avec quelle idée de l’œuvre ils sont sortis de ces représentations du Châtelet dont les seuls éléments de décors étaient un cube évidé pour la salle du Concours, un dôme rouge pour évoquer le Venusberg et un piano noir qui se retrouvait vite sur son flanc, comme la plupart des chanteurs, tic indispensable à toute direction d’acteur qui se pique de modernité. Cela dit, le résultat visuel, quoique décevant, n’est pas totalement inintéressant pour qui connaît bien son « Tannhäuser ». Cependant, modernité pour modernité, on préfère le travail de David Alden au Bayerische Staatsoper de Munich en 1995 (la seule version existante de « Tannhäuser » sur DVD européen [ArtHaus Musik]), lecture éminemment politique mais laissant au spectateur quelques clés de lecture du contexte médiéval.

Bien que musicalement très satisfaisant, ce Tannhäuser était dirigé par Myung-Whun Chung à un niveau sonore inutilement élevé qui forçait les chanteurs aux limites de leurs voix, principalement dans le premier acte. Si Peter Seiffert (Tannhäuser) qui a un volume vocal apparemment inépuisable s’en tirait héroïquement, cela forçait Ildiko Komlosi (Venus) à exposer un très vilain vibrato, un legato défaillant et à s’étrangler dans le bas médium. La voix de cette interprète d’origine hongroise qui possède un beau timbre et une véritable présence scénique, ne supportait pas un tel excès sonore. Dommage, car Wagner a mis dans ce premier acte révisé pour Paris, des accents tristanesques qui font de ces duos entre Venus et Tannhäuser des pages intimistes d’une beauté ineffable. Assez plate dans l’ensemble, la direction de Chung à la tête d’un Orchestre Philharmonique de Radio-France assez brouillon était le point faible de la soirée. L’Elisabeth de Petra Maria Schnitzer, très efficace dramatiquement, ne possède cependant pas la luminosité du timbre que l’on attend pour ce rôle. Il fallait attendre le troisième acte et la longue scène du retour de Rome pour apprécier la voix de Peter Seiffert à son meilleur : superbement timbrée, aux aigus infaillibles, mais ayant aussi la possibilité de chanter avec une transparence et une énergie désespérée ce long monologue sur lequel tant d’interprètes de Tannhäuser échouent. C’est certainement aujourd’hui, pour ce rôle, le meilleur interprète possible. Décevant aussi, on l’a dit, le Wolfram de Ludovic Tézier obligé de chanter sa Romance à l’Étoile sur un plateau vide qui absorbait son timbre vers les cintres sans lui laisser le temps de se projeter vers la salle. On n’en veut pour preuve que les quelques strophes précédant l’air, ce court récitatif cantabile qu’il chante lové dans le flanc du piano renversé sur la scène lui servant de conque acoustique, pendant lequel on retrouvait cette pâte sonore d’une chaleur et poésie inimitables qui avaient tant frappé à Toulouse. Le reste de la distribution, les Chevaliers de la Wartburg, le Landgraf Hermann de Franz-Josef Selig et les Chœurs de Radio-France (quand ils ne chantaient pas exagérément fort comme au second acte) méritent que des éloges.

Olivier Brunel | 19 avril 2004

ConcertoNet.com

Musicalement somptueux

Après une formidable Femme sans ombre donnée dans ce même théâtre en 1994 et restée dans toutes les mémoires, Andreas Homoki revient avec une imagination pour le moins émoussée, sa mise en scène tellement conceptuelle et épurée (une sphère rouge, un cube blanc, un piano) en devient totalement désincarnée, elle fait plutôt penser à une simple «mise en espace». On dira que c’est une belle version de concert. Car l’oreille est à la fête ce soir tant le résultat s’avère musicalement somptueux. A commencer par la fosse : l’orchestre wagnérien de Chung résout en quelque sorte la quadrature du cercle en possédant un son puissant, ample, profond, riche de couleurs mais jamais lourd ni confus. Le chef coréen apporte incontestablement une approche nouvelle et captivante à l’histoire déjà si riche de l’interprétation du maître de Bayreuth. Le Chœur de Radio France se situe au même niveau d’excellence que l’orchestre, puissant, compact, fluide. Sur le plateau, un habitué de Bayreuth fait sa première apparition à Paris, Peter Seiffert, et confirme l’immense talent qu’on lui connaît, alliant un timbre d’argent à un souffle athlétique. Impeccable Elisabeth de Petra-Maria Schnitzer, au timbre lumineux tandis qu’Ildiko Komlosi campe une Venus plus vaillante que charmeuse. Excellence des Minnesänger, notamment de Ludovic Tézier à la voix chaleureuse et à la prononciation parfaite. On passera sur la faiblesse de la mise en scène, en se disant que c’est toujours préférable à une relecture agressive, et on ne manquera pas ce premier Tannhäuser à Paris depuis vingt ans.

Philippe Herlin | Théâtre du Châtelet 04/09/2004

Liberation

«Tannhäuser» tant attendu

Vingt ans que Tannhäuser de Richard Wagner n’avait pas été donné à Paris, négligé au profit du Vaisseau fantôme, ou des pourtant plus «difficiles» Parsifal et Tristan. La nouvelle production, proposée par le Théâtre du Châtelet, fait donc événement, attirant pour sa deuxième représentation les Pierre Bergé, Gérard Depardieu, Carole Bouquet…

Metteur en scène choisi, Andreas Homoki signa en 1992, au Châtelet, une Femme sans ombre de Richard Strauss qui fit sensation. Il est ici sous évidente influence du metteur en scène Wieland Wagner, réduisant le décor à une sphère rouge lumineuse pour le Venusberg, et un cube blanc évidé, posé obliquement sur un axe imaginaire, pour la Wartburg.

Les costumes contemporains, de coupe sobre, noirs ou blancs, accentuent l’option «métaphysique» de la production, où les aléas de l’amour humain se lisent comme métaphores de la création artistique et musicale ­ question centrale des Maîtres chanteurs à venir. D’où ce piano et ces partitions, omniprésents sur scène, entre autres libertés prises avec le livret.

Dès l’ouverture, Myung-Whun Chung semble peu concerné par la poésie sonore et la tonalité spirituelle de la musique de Wagner, ne tirant du Philharmonique de Radio France que des phrases anabolisées, courtes de souffle et des couleurs criardes. Quand ce même orchestre donna sous la baguette de son prédécesseur Marek Janowski, un Tristan et Isolde mémorable à Orange, il y a quelques années.

Superficielle, la direction finit toutefois par lier les forces instrumentales, chorales et vocales en présence, avec un métier notable aux deuxième et troisième actes. Dans le rôle-titre de ce cinquième opéra, écrit à 32 ans par Wagner, le ténor Peter Seiffert ­ star de Bayreuth et atout majeur des intégrales Wagner (Tannhäuser, Lohengrin, les Maîtres chanteurs, le Vaisseau fantôme) gravées par Barenboim pour Teldec ­ confirme pour ses débuts parisiens sa grande musicalité, aidé il est vrai d’un timbre azuréen, projeté avec souplesse.

Son épouse, la soprano Petra-Maria Schnitzer, incarne une Elisabeth au style limpide, tranchant avec la Vénus d’une sensualité plus straussienne que wagnérienne de la mezzo Ildiko Komlosi.

Les seconds rôles sont tous fantastiques, du Herrmann du vétéran Franz-Josef Selig au pâtre de la jeune Katija Dragojevic, en passant par le Wolfram du baryton Ludovic Tézier, dont la Romance à l’étoile laisse un souvenir puissant.

Eric Dahan | 17 avril 2004

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User Rating
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Media Type/Label
Technical Specifications
320 kbit/s CBR, 44.1 kHz, 351 MByte (MP3)
Remarks
Broadcast
A production by Andreas Homoki (2004)