Die Walküre

Valery Gergiev
Mariinsky Theatre Symphony Orchestra
Date/Location
10 July 2016
Festspielhaus Baden-Baden
Recording Type
  live   studio
  live compilation   live and studio
Cast
Siegmund Andreas Schager
Hunding Michail Petrenko
Wotan René Pape
Sieglinde Eva-Maria Westbroek
Brünnhilde Evelyn Herlitzius
Fricka Ekaterina Gubanova
Helmwige Oxana Shilova
Gerhilde Zhanna Dombrovskaya
Ortlinde Irina Vasilieva
Waltraute Natalia Yevstafieva
Siegrune Varvara Solovyova
Grimgerde Anna Kiknadze
Schwertleite Ekaterina Krapivina
Roßweiße Evelina Agabalaeva
Gallery
Reviews
der-neue-merker.eu

Einspringer-Triumph in konzertanter Aufführung

Die Hoffnung, dass Jonas Kaufmann wenigstens die zweite der beiden konzertanten Aufführungen von Wagners erstem RING-Abend, dazuhin an seinem Geburtstag, wird bestreiten können (die erste übernahm Stuart Skelton), erfüllte sich leider nicht. Doch aus dem Leid über die Absage wurde eine ganz große Freude für den innerhalb weniger Jahre im Wagner-Fach international aufsteigenden Österreicher Andreas Schager, der den Rest seines Spanien-Urlaubs vor den Bayreuther Auftritten als Erik in ein triumphales Einspringen verwandelte.

Erzielt durch ein Gesamtpaket, das perfekt auf die Rolle des Siegmund zugeschnitten war. Mit sympathischer Erscheinung, natürlich herzhafter Mimik und ebensolchem Spieldrang und Impetus warf er sich trotz gelegentlichen Blicken in die Noten in die Gewinnung der Zwillingsschwester. Sein aus lyrischen Anfängen gut gefestigter, auch in den sicheren und überschwänglich ausgesungenen Höhen nie streng werdender Tenor, verfügt über einen großen Atem (die lang gehaltenen Wälse-Rufe standen regelrecht unter Strom) und eine gewandte Expressivität, die bei ihm weniger aus einer kunstvoll dynamisch eingesetzten Farbpalette als aus einer spontanen Intuition gespeist ist.

Gemeinsam mit der auch optisch idealen und deutlich erschlankten Sieglinde von Eva Maria Westbroek bildete er ein in allen Belangen glaubhaftes Wälsungen-Paar, das das Glück seiner Wiedervereinigung auch ohne Szene nur mit Blicken und Körperkontakt greifbar machte. Westbroeks üppiger, inzwischen mit etwas Vibrato behafteter Sopran unterstützt noch ihre emotional bewegende Gestaltung, die von gut gefütterter Tiefe und jubelnden Aufschwüngen gestützt ist.

Die Spannung, die die beiden gemeinsam mit dem vollmundig und bedrohlich hinterhältig artikulierten Bass von Mikhail Petrenko als Hunding im ersten Akt aufbauten, wurde in den beiden Folgeakten leider nicht mehr erreicht, was am wenigsten an der Brünnhilde von Evelyn Herlitzius lag. Deren Totaleinsatz macht auch den Konzertsaal zur Bühne. Allein ihr erster übereumpelnder Auftritt mit den Hojotoho-Rufen ist unterstützt von ihren wallenden Haaren und ihrer lebhaften Mimik pure Lust. Neben den bewundernswert mitreißenden Spitzentönen, die die klein gewachsene Sopranistin ihrer klar leuchtenden Stimme zu entlocken vermag, bietet sie in den ernsten, traurigen und flehenden Momenten eine von lobenswerter Textdeutlichkeit geprägte, viel Anteilnahme weckende Interpretation.

Schöner, ja nobler und edler, präziser ausformuliert als von René Pape ist der Wotan kaum denkbar. Sein sonorer, gleichmäßig gut gestützter Bass mit breiter Kapazität in allen Lagen scheint durch nichts erschüttert werden zu können. Obwohl er die Partie wie die meisten Kollegen schon öfter gesungen hatte, klebte er als einziger fest hinter einem Pult. Seine Persönlichkeit und den Genuss einer Lehrstunde in Sachen Wagner-Belcanto kann das nicht einschränken, im Vergleich zu den Mitstreitern jedoch die Intensität und Dringlichkeit seiner Gesamtauftretens.

Bei Ekaterina Gubanovas Fricka genügten eine autoritäre Haltung und feste Blicke, um ihre Position und ihren Willen als Ehehüterin mit ihrem etwas kühl schattierten, aber rundum präsenten und nobel geführten Mezzosopran zu unterstreichen.

Zum Walkürenritt marschierten als Brünnhildes acht Schwestern größtenteils aus dem Ensemble des Mariinsky-Theaters St. Petersburg stammende Künstlerinnen auf: Zhanna Dombrovskaya, Irina Vasilieva, Natalia Yevstafieva, Ekaterina Krapivina, Oxana Sholova, Varvara Solovyova, Anna Kiknadze und Evelina Agabalaeva. In ihren Solo-Einsätzen ließen sie überwiegend erstklassiges Stimm-Material sowie eine erfreulich gute deutsche Artikulation hören und vermochten sich vereint gegen die Orchesterwogen zu behaupten. Denn Valery Gergiev ließ mit seinem Orchester des Mariinsky-Theaters St.Petersburg das blechgepanzerte Geschütz in den großen filmischen Phasen der Partitur mit Macht aufrauschen, blieb aber der Durchsichtigkeit des Gewebes dennoch nichts schuldig. Nicht oft sind so viele Nuancen, wie z.B. sogar bedeutende Blicke zwischen den Beteiligten so plastisch zu vernehmen. Die pure Klangqualität des Orchesters (dunkel satte Streicher, farbenreich oszillierende Holzbläser, glanzvolles Blech) ist ein Erlebnis für sich, erwies sich über die Längen des Stücks aber erstaunlicherweise nicht so weit tragend, dass die vor allem im zweiten Akt (fast 100 Minuten) extrem breit genommenen Tempi den Spannungsfaden immer wieder zum Reißen brachten. Die Solisten kamen damit ohne hörbare Probleme zurecht, doch die Konzentration des durch Hitze beeinträchtigten Publikums wurde dadurch auf eine grenzwertige Probe gestellt.

Aber auch mit den genannten Einschränkungen ist eine Begegnung mit Wagners malerisch opulentestem Musikdrama allemal ein Klangerlebnis, zumal mit einem so hochkarätigen Ensemble.

Frei von szenischen Beeinträchtigungen konnte sich nach den einzelnen Akten die Begeisterung breit machen.

Udo Klebes | Baden-Baden 10.7. in konzertanter Aufführung

Baden Online

Andreas Schager begeisterte als Siegmund

Eigentlich sollten die Sommerfestspiele in Baden-Baden mit Wagners »Walküre« und dem Tenor Jonas Kaufmann beginnen. Die Walküre gab es – Kaufmann war krank – Ersatz Andreas Schager überzeugte als Siegmund.

Intendanten und Trainer haben ein gemeinsames Feindbild: die Bänder ihrer Stars. Mal sind es die Stimmbänder der Tenöre, mal die Kniebänder der Fußballer, die gegen die permanente Belastung protestieren. Keine Pausen zur Erholung. Hamsterrad. So passte es, dass nach dem Ausfall prominenter Fußballer auch der Superstar der Sommerfestspiele in Baden-Baden, Jonas Kaufmann, absagen musste. Nicht zum ersten Mal.

Dirigenten sind robuster, und Valery Gergiev ist besonders robust. In vier Tagen dirigierte er »Die Walküre« zweimal konzertant, dazu zwei Sinfonien, zwei Klavier- und zwei Violinkonzerte. Ein Mammutprogamm.

Andreas Schager: Ein Geheimtpp

Sieglinde (vorzüglich: Eva-Maria Westbroek) musste flexibel sein. Siegmund wechselte tarnkappenmäßig dreimal: Kaufmann kam nicht, Stuart Skelton, als Tristan in guter Erinnerung, sang am Donnerstag bravourös, reiste ab; für ihn sprang am Sonntag Andreas Schager ein und gewann. Schager hat eine erstaunliche Karriere vom Operetten- zum Wagnertenor gemacht. Tiefe Provinz, dann Geheimtipp, jetzt auf dem Weg zu den ganz großen Bühnen. Parsifal in Bayreuth wartet.

Richtiger Heldentenor

Schager hat nicht die elegante Leichtigkeit von Kaufmann, nicht Skeltons baritonale Wärme, er ist ein richtiger Heldentenor, strahlend und kraftvoll in den Höhen etwa bei den Wälse-Rufen. Zu Recht umjubelt. Auch die anderen Partien waren gut besetzt; anrührend René Pape als Wotan und Evelyn Herlitzius als Brünnhilde; man verstand sofort das tiefe Drama dieser Vater-Tochter-Beziehung.

Wagner liegt Gergiev, beide überwältigen gern, ob im Wälsungenblut, Walkürenritt oder Feuerzauber; aber die Musik blieb gut strukturiert und transparent in den vielen Piano-Stellen.

In den Konzerten gab es zwei Programmänderungen, eine sorgte für lauten Unmut. Beethoven tauscht man nicht einfach aus. Keine Zeit, um das angekündigte 5. Klavierkonzert zu proben? Dafür gab es das 2. Klavierkonzert von Brahms, das Gergiev und Nelson Freire bereits in Petersburg gespielt hatten. Freire ist ein Grandseigneur, er protzt nicht mit brillanter Technik, sondern gestaltet dieses hochkomplexe, technisch sehr schwierige Werk mit tiefer Ernsthaftigkeit. Das war eindrucksvoll.

Dann kam Beethovens berühmtes Violinkonzert. Den Blick tief in der Partitur, nur bei den obsessiven Pauken lebhaft, dirigiert Gergiev dieses lyrische Stück ohne innere Spannung. Für die sorgt Pinchas Zukerman – auch er ein Grandseigneur der Klassikszene – in den vielen Pianissimi-Schattierungen und in der innigen Zwiesprache mit den vorzüglichen Holzbläsern des Mariinsky-Orchesters.

Die 5. Sinfonie liegt Gergiev mehr: große Dynamik, zügige Tempi. Das Schicksal klopft beharrlich und laut, und im Finale gibt es besseren Lärm als mit sechs Pauken (frei nach Beethoven), doch das Haus fiel nicht ein, wie einst Goethe befürchtet hatte. Dann schon eher bei der krachenden Lohengrin-Zugabe.

Das zweite Konzert war praller Brahms: Violin- und 1. Klavierkonzert und nach der Pause die 1. statt der 3. Sinfonie. Das konnte man verschmerzen. Gergiev scheint Brahms mehr zu lieben als Beethoven, doch die Stars waren wieder die beiden Solisten. Erwartungsgemäß Hélène Grimaud. Sie spielt Brahms wie sie aussieht; mit spröder Schönheit und schlanker Energie. Nikolaj Znaider ist hierzulande eher unbekannt. Mit seinen 40 Jahren durchdringt er das Violinkonzert wie ein alter Meister, verliert sich nicht in Details, macht die Struktur dieses komplexen, riesigen Konzertes hörbar. Das war eine schöne Überraschung.

Gergiev, seit 2015 auch Chef der Münchner Philharmoniker, baut sein deutsches Repertoire aus. Ob ihm das so gelingt wie mit Wagner?

Dietrich Mack | 12. Juli 2016

Opera News

A cast worthy of Bayreuth made for an unforgettable Wagnerian experience at the Sommer Festspiele in Baden-Baden.

The magnificent tenor Andreas Schager charmed the disappointed audience expecting a sick Jonas Kaufmann. With a touch of theatrical flamboyance Schager includes the audience intimately in his performance. As a singer he gives each of his characters his all. I have seen him go at it as Tannhauser in Ghent, Max in Der Freischütz in Berlin, and he was a major high point in Leipzig’s Ring Cycle last May, where he blew up the stage as Siegmund. Schager has also tackled Tristan in St. Petersburg with Gergiev, this evening’s conductor. His debut at the Met in NY is already programmed for the near future.

Tonight, he returned as Siegmund for the Festspielhaus Baden-Baden, who managed to steal him away from his rehearsals for Der fliegende Holländer in his debut at Bayreuth. He again convinced as the overconfident hero. His performances have the sense that it might be his last.

From the moment Schager arrived on stage, the Austrian Adonis turned on his charm and dazzled. He has a soulful voice and big personality always intent on seducing the audience. In Leipzig, the Gewandhaus Orchestra was located in the pit, so he did not have the challenge of overcoming orchestral volume, a challenge he overcame most of the time with Gergiev and the muscular intensity of his body-builder Mariinsky. The challenge of balancing the volume was one of the few things that could have been more refined. But that was in Gergiev’s hands.

Schager’s chemistry with Westbroek was extraordinary. They elevated their duet to more than the sum of its parts. Their subtle acting and minimal gestures added great drama to this first act. Add to that the rich strings, swooning in their romance, and you were truly swept away as a listener. Schager and Westbroek’s fiery, passion moved me to tears. Epic was the revelation of his true name as first Sieglinde and then her brother exclaimed “Siegmund!”. It sent shivers down my spine.

Ms. Westbroek displayed her captivating acting skills, presenting Sieglinde highly expressive with great emotional authenticity, including her rich, relentless vibrato. She infused her declaration of love for her brother with generous exuberance. Later she contrasted this mania as she exuded a fearful malaise before Siegmund’s confrontation with her husband Hunding. A complete natural, her entire performance seemed hardly difficult, adding an almost laidback quality to the performance. How does she do it?

Mikhail Petrenko must be admired for his flawless diction in German. You couldn’t detect his Russian accent at any point during his portrayal of Hunding, full of disdain and anger.

In Act II, Ekaterina Gubanova stole the show as the elegantly puritan and utterly disgruntled Fricka. Her voice commanded the stage, and she put Wotan to shame, in the best of ways, as Pape held his own. The climax of Act II had five world class singers on stage, and made for one of the most star-struck moments in opera that I have experienced. And one subtle moment of if-looks-could-kill emerged as Fricka arrived and Brünnhilde’s cheer diminished. That slight moment of eye-contact expressed volumes.

René Pape formidably portrayed Wotan with a sad, almost hopeless, resignation, as a leader at the end of his rule. In his interaction with Fricka in Act II, he displayed an authoritarian vocal prowess, demanding respect, yet still deeply human, perhaps too much so as God.

In Act III, Brünnhilde’s eight sisters threw themselves into Wagner’s vocal acrobatics as Gergiev turned the first half into a fully blown adrenaline rollercoaster. Yet it was the interaction between Wotan and Brünnhilde that left me helplessly sobbing, as the father cast his favorite daughter out of Valhalla. Such devastation I have rarely experienced from a stage performance. And while Wotan remains a bit distant, Evangeline Herlitzius turned me into an instant fan. Her Brünnhilde convinced in her virtuous optimism, but also displayed great dread for Wotan’s retribution. The singers elevated the performance to mythic heights.

In Act II Evangelina Herlitzius gave hint of what was later to come. But in Act III with Wotan she switched with seeming ease from upbeat enthusiasm, to great despair and all without too much theatricality. Her interaction with her disappointed father turned out to be the heartbreaking, gut wrenching finale that was necessary to conclude such a superlative concert.

Gergiev brought out the exhilarating passages of Wagner’s score. Brass sounded consistently brilliant or subtle with finesse in their simmering, swampy passages. Gergiev sustained a suspenseful momentum. He built up the Wagner’s tension effectively and knew to release it at the right moments.

With air conditioning, comfortable seating and such a stunning cast and orchestra, the question becomes…do you really need to still go to Bayreuth? Probably, because with a cast like this, it will be a long time before I will hear another so superlatively sung Die Walküre.

David Pinedo | 20 Jul 2016

forumopera.com

Au doigt et sans baguette…

Avec la concurrence de la finale de l’Euro dont la retransmission télévisée démarre en même temps que la Chevauchée du 3e acte, on se dit qu’il n’y aura sans doute pas davantage de spectateurs pour cette version de concert de Die Walküre que pour Les Troyens donnés l’année passée dans le même cadre, celui du Festival d’été. Mais cette fois-ci, c’est une salle archi-comble qui attend son idole, Jonas Kaufmann, décidément sans rival sportif. Malheureusement, le ténor est malade et fait défaut pour la seconde fois (déjà forfait jeudi dernier, il avait été remplacé au pied levé par Stuart Skelton). Le sympathique directeur du Festspielhaus, Andreas Mölich-Zebhauser, vient l’annoncer en personne, ce qui provoque des remous dans la salle. Lorsqu’est fait l’éloge du remplaçant du jour, le futur Parsifal de Bayreuth, déjà remarqué à Paris dans les Gurrelieder, à la Scala sous la direction de Daniel Barenboim et futur invité du Met, les grommèlements se transforment en murmures intrigués, puis en salve d’applaudissements quand le public apprend que ce « Heldentenor qui monte » a accepté d’interrompre ses vacances pour sauver la représentation du jour.

Tout de même, la pression doit être extrêmement forte pour l’Autrichien Andreas Schager, affrontant la frustration de ceux qui s’apprêtaient à idolâtrer leur star. Cependant, dès qu’il arrive sur scène, quelque chose se passe et la qualité d’écoute s’avère exceptionnelle. Est-ce l’enjeu qui dope le ténor ? Rarement une pareille puissance vocale aura été libérée en continu avec une telle constance, une pareille évidence et une apparente facilité plus que déconcertante. Épuisé et assoiffé avant que d’être touché au cœur par la vue de sa belle jumelle, éperdument amoureux et héros vaillant sans faille, toutes les facettes de la personnalité de Siegmund sont déployées et magnifiées, teintées d’une rare poésie. Avec un « Wälse » à s’en crever les tympans dont la durée frise le record Guiness, notre héros entame une démonstration de force, à craindre l’apoplexie pour le valeureux et infatigable chanteur au sourire hollywoodien. Il faut dire qu’Andreas Schager a de faux airs de Kirk Douglas et que ses moyens vocaux extraordinaires sont renforcés par une capacité à incarner subtilement les sentiments les plus variés et les plus profonds. Une ovation à tout rompre l’accueille dès la fin du premier acte.

L’énergie de ce chant somptueux semble s’être propagée comme par magie aux autres chanteurs, et en premier lieu à la merveilleuse Eva-Maria Westbroek, idéale en Sieglinde. Si elle donnait l’impression de ne diffuser que parcimonieusement l’émotion dans son interprétation récente d’Isolde ici-même, ce soir, elle est mieux que convaincante : on la sent vibrer au diapason de son personnage et rayonner de tout son être. Elle soutient idéalement la comparaison avec son jumeau de scène, notamment pour la force de projection. Tout aussi énergique et débordante de vie, Evelyn Herlitzius, Brunnhilde surpuissante, se transforme peu à peu en oiseau blessé dont le chant ne faillit pourtant jamais. Son physique évoque un je-ne-sais-quoi de Dominique Blanc croisé avec Susan Sarandon et les performances de notre écuyère rappellent le jeu de ces deux grandes comédiennes. Son interprétation est surpassée, du moins pour l’adéquation physique au rôle, par celle de Ekaterina Gubanova (Fricka). La mezzo apparaît, telle une Héra nordique, drapée dans sa dignité et sa robe émeraude inspirée des chitons antiques, le tout surmonté d’un chignon roux olympien qui lui confère une allure folle, à la Silvana Mangano. Maîtresse femme et chanteuse idoine, on conçoit aisément que son Wotan de mari se couche devant son autorité tant naturelle que vocale. Et de fait, le Wotan de René Pape se fait tout petit, à tel point qu’on en reste confusément frustré. Il est par exemple le seul à s’appuyer sur sa partition, à l’exception – et c’est bien normal – d’Andreas Schager. La déferlante vocale générale constatée chez tous les autres ne trouve pas le même écho chez lui et ses colères sont très intériorisées. Cela correspond sans doute à sa vision du personnage, tourmenté, mis à mal, brisé, même. C’est d’ailleurs avec une infinie douceur et délicatesse que la basse s’avère plus humaine que divine. Les pianissimi sont remarquables et la diction impeccable. On en oublierait presque de mentionner le Hunding pourtant terrifiant et bestial de Mikhail Petrenko, au beau timbre sombre et moiré. L’octuor des Walkyries achève de compléter avantageusement une distribution de haut vol, au bémol près que leur prononciation n’est pas toujours optimale.

Mais par-dessus tout, c’est la performance de Valery Gergiev que l’on retiendra de cette soirée éblouissante. Entouré de son orchestre du Mariinsky qu’il domine de sa seule présence, on sent bien que la réussite de cette soirée passe par ce chef impérieux ; lorsqu’il pénètre sur la scène, concentré et apparemment tendu, le visage totalement fermé, on se retient de respirer, tant on n’aimerait pas avoir à subir ses foudres. Il dirige tout son monde au doigt et sans baguette, mais avec un nuancier dans chaque main. Il se dégage de sa personne, peut-être encore davantage qu’à l’accoutumée, une force tellurique irrépressible. Au terme d’un marathon sonore dont on sort laminé, il sourit légèrement, enfin, apparemment content de ce que chacun a pu fournir. Admirable, vraiment.

Catherine Jordy | dim 10 Juillet 2016

resmusica.com

Immersion dans le romantisme allemand au Festival d’été de Baden-Baden

Pour leur traditionnelle participation au Festival d’été de Baden-Baden, Valery Gergiev et l’Orchestre du Mariinsky proposaient un menu pantagruélique consacré aux plus grands compositeurs romantiques allemands.

En entrée, une soirée dédiée à Beethoven, l’autre à Brahms, avec à chaque fois le concerto pour violon, un concerto pour piano et une symphonie. Et en plat de résistance, deux représentations de concert de La Walkyrie de Richard Wagner alignant une incroyable distribution de stars, dont seuls Baden-Baden et le Staatsoper de Munich conservent actuellement en Europe le secret. L’annulation en dernière minute de Jonas Kaufmann dans le rôle de Siegmund pour raison officielle de santé a causé bien du désappointement parmi les spectateurs et a dû donner des sueurs froides à la direction du Festival, qui avait axé la majeure partie de sa publicité sur son nom. Pas simple en effet de trouver au pied levé un remplaçant au même niveau ! À côté de cette défection majeure, le remplacement du Concerto pour piano n° 5 de Beethoven par le n° 2 de Brahms semble bien anodin ; son annonce a néanmoins suscité les protestations d’un public visiblement sur les nerfs.

Au travers de ces trois soirées, Valery Gergiev se montre très irrégulier, capable du meilleur comme du franchement passable. Le meilleur, ce sera une Symphonie n° 5 de Beethoven d’un galbe, d’une puissance et d’une architecture irréprochables (avec les reprises), où les contrastes de tempo et de dynamique sont savamment amenés, où la violence n’est pas édulcorée (un trio du Scherzo presque sauvage), où la montée vers l’explosion libératrice du final emporte tout. Ce sera aussi un concerto pour violon de Beethoven à l’écoute du soliste, lui ménageant des plages suspendues aux textures orchestrales arachnéennes. Brahms globalement convainc bien moins, épais de son et boursouflé. Quelques superbes moments d’hédonisme sonore ne suffisent pas à une interprétation dont en cherche en vain l’architecture. Tempos étirés (le Maestoso initial du premier concerto pour piano !), points d’orgue à rallonge, alanguissements soudains et brutales baisses de tension entachent souvent le discours. Il en ira de même à certains moments de La Walkyrie, au premier acte surtout, quand le second et surtout le troisième retrouvent dans leur luxuriance sonore et leur plénitude orchestrale Valery Gergiev à son sommet. L’Orchestre du Mariinsky ne démérite pourtant pas. Les cordes graves en particulier sont somptueuses tout comme les pianissimos des cordes aiguës, parfois plus agressives dans les forte. Les cuivres affirment toute leur vaillance mais montrent toutefois plus de fragilité dans la nuance piano. Ce qui manque avant tout à l’orchestre, c’est une battue plus claire et marquée du chef, assurant une cohésion et une assise rythmique plus nettes.

Pinchas Zukerman inaugure la succession de solistes instrumentaux, tous de très haut niveau et dignes d’un festival international, avec le concerto pour violon de Beethoven. D’une technique moins brillante et transcendante que ses partenaires mais très soigneusement soutenu par Valery Gergiev, il maintient l’intérêt par une sonorité pleine et riche, une large palette dynamique, une variété et une originalité dans les couleurs et le jeu d’archet de chaque instant. Peu de virtuosité pure et de flamboyance mais un intense lyrisme et un dialogue permanent avec l’orchestre. Contraste total et retour au romantisme le plus échevelé avec le Concerto pour piano n° 2 de Brahms. Nelson Freire y est parfait de force, de contrôle, de clarté de la polyphonie, de netteté des intentions. Il a déjà souvent interprété l’œuvre avec Valery Gergiev et le Mariinsky ; pourtant ce soir l’entente ne semble pas idéale car c’est le soliste qui dicte sa cadence. L’entrée du second mouvement Allegro appassionato est si vive que l’orchestre tarde à se recaler. L’Andante qui suit est pris a contrario dans un tempo si étale que le pianiste peine à l’habiter. Le lendemain, pour le Concerto pour piano n° 1 de Brahms, Hélène Grimaud est attentivement à l’écoute du chef et de l’orchestre et la mise en place est irréprochable. Sa puissance titanesque, son jeu très spectaculaire et extraverti, la pâte presque orchestrale de son piano y font merveille. Enfin, pour le Concerto pour violon de Brahms, Nikolaj Znaider recueille tous les suffrages. Son interprétation d’une impeccable précision, d’une virtuosité folle et qui paraît pourtant évidente, d’une incroyable fureur et énergie peut parfois sembler un peu extérieure (le second mouvement Adagio) ou histrionique (une cadence un peu trop hypertrophiée) mais demeure absolument exaltante.

Pour La Walkyrie, c’est donc à Andreas Schager qu’est échue la délicate suppléance de Jonas Kaufmannn pour le rôle de Siegmund. Dans ces conditions et bien qu’il l’ait interprété récemment à Leipzig, il est parfaitement compréhensible qu’il ait préféré garder le secours d’une partition, Les moyens sont considérables. Ce qu’on perd en subtilité et demi-teintes, en poésie aussi, en comparaison de Jonas Kaufmann (comme vraisemblablement de Stuart Skelton, remplaçant pour la représentation du 7 juillet), on le gagne en intensité et vaillance. Le format vocal est celui d’un authentique Heldentenor, la puissance impressionne, le souffle semble inépuisable (des « Wälse ! » très longuement tenus jusqu’à friser l’accident), l’endurance est remarquable. Le public lui fait un accueil triomphal tant pour le courage du remplacement que pour la qualité de la prestation. En Wotan, René Pape s’accroche lui aussi à son pupitre et partage peu le jeu théâtral de ses partenaires. Chez lui, tout le dramatisme passe par les inflexions vocales d’une richesse infinie. Avec une exceptionnelle clarté de diction, il détaille son monologue tel un lied, n’hésite pas à murmurer certaines phrases, sait se faire tonnant ailleurs et se montre passionnant de bout en bout. Enfin, le Hunding de Mikhail Petrenko est un luxe que seules peuvent se permettre les grandes maisons, noir à souhait et d’une violence contenue glaçante.

Du côté des dames, le bilan est carrément exceptionnel tant sur le plan musical que par l’intensité théâtrale. Eva-Maria Westbroek campe une merveilleuse Sieglinde, frémissante et passionnée, à la féminité sensuelle, aux aigus charnus et au vibrato parfaitement contrôlé. La Brünnhilde d’Evelyn Herlitzius est tout aussi magistrale, avec sa puissance incroyable, ses aigus nets et projetés droit, sans trace aucune de l’acidité qu’on a parfois pu lui reprocher. L’incarnation est proprement sidérante ; une attitude, un regard lui suffisent pour faire évoluer son personnage de la gamine espiègle du début à la femme fière et farouche de la fin. Ekaterina Gubanova est également parfaite en Fricka, par la noble rigidité de l’attitude, la fermeté et le caractère cassant de l’intonation, l’aigu dardé comme un défi à Wotan. Issues en grande partie de l’Académie pour jeunes chanteurs du Mariinsky, les huit walkyries rivalisent de splendeur et d’engagement pour embraser le début d’un troisième acte qui se maintiendra jusqu’au bout sur les cimes. Même sans Jonas Kaufmann, une très grande soirée…

Michel Thomé | 13 juillet 2016

giornaledellamusica.it

Il trionfo della Valchiria russa

A Baden-Baden l’opera wagneriana con l’Orchestra del Mariinsky e un cast stellare

A Baden-Baden il Festival d’Estate è sempre l’occasione per una grande festa della musica, che anche per questa edizione ha visto la partecipazione dei complessi del Teatro Mariinsky in trasferta da San Pietroburgo, rinnovando uno storico legame con la cittadina termale del Baden. Quest’anno la festa – consacrata a Richard Wagner e alla “Walküre”, in anticipo di un paio di settimane su Bayreuth – è stata in parte rovinata dal forfait di Jonas Kaufmann, costretto a rinunciare per motivi di salute all’atteso debutto in patria nel ruolo di Siegmund. Un forfait che ha costretto il Festspielhaus a ripiegare su Stuart Skelton per la prima delle due recite in cartellone e a Andreas Schager per la seconda. Delusione a parte per il mancato debutto di Kaufmann, va detto che la luce delle altre numerose stelle della serata ha coperto completamente quella della stella caduta e portato al trionfo la prima giornata della sagra scenica wagneriana. E se non si è avvertita come un limite la mancanza di scene e costumi è stato soprattutto per la straordinaria direzione musicale di Valery Gergiev, immune da magniloquenze retoriche quanto ricca di sapienza teatrale. Attentissimo all’equilibrio con le voci, sempre in primo piano, Gergiev teneva sullo sfondo la sua formidabile orchestra per lanciarla in improvvise accensioni dall’infallibile presa emotiva. Difficile ascoltare un dialogo fra Siegmund e Sieglinde così ricco di lirismo estatico, o un finale del secondo atto di tanta plastica chiarezza e drammaticità (anticipato dal tesissimo scambio fra Siegmund e Brünnhilde, gonfio di crepuscolare tragicità), per tacere dell’addio struggente di Wotan alla figlia più amata e del magico cesello strumentale dell’incantesimo del fuoco, che quasi profetizzava i preziosismi strumentali di certo primo Stravinsky. Veri e propri boati entusiastici salutavano alla fine di ogni atto una prova musicale decisamente superlativa. Quanto agli interpreti, Andreas Schager non può contare sul carisma scenico di Kaufmann, ma su un robusto e sano mezzo vocale, la cui chiarezza di timbro ricorda il giovane Jerusalem. Al suo fianco una superlativa Eva-Maria Westbroek in piena sintonia con i toni drammatici che il ruolo di Sieglinde esige. Completavano la locandina la Brünnhilde solida come una roccia di Evelyn Herlitzius, il vocalmente autorevolissimo Wotan di René Pape e la grande classe della Fricka di Ekaterina Gubanova, mentre lo Hunding di Mikhail Petrenko risultava un po’ sfuocato e marcatamente sopra le righe. Di grande spessore anche la prova delle otto Valchirie minori. Come detto, accoglienza trionfale.

Stefano Nardelli | 12 Luglio 2016

Rating
(6/10)
User Rating
(3/5)
Media Type/Label
Technical Specifications
320 kbit/s CBR, 44.1 kHz, 518 MByte (MP3)
Due to battery problem the last minutes of act 2 are missing.
Remarks
In-house recording
Concert performance
Andreas Schager replaced Jonas Kaufmann as Siegmund.