Die Walküre

Christian Thielemann
Sächsische Staatskapelle Dresden
Date/Location
28 February 2016
Semperoper Dresden
Recording Type
  live   studio
  live compilation   live and studio
Cast
Siegmund Christopher Ventris
Hunding Georg Zeppenfeld
Wotan Markus Marquardt
Sieglinde Petra Lang
Brünnhilde Nina Stemme
Fricka Christa Mayer
Helmwige Christiane Kohl
Gerhilde Sonja Mühleck
Ortlinde Irmgard Vilsmaier
Waltraute Christina Bock
Siegrune Julia Rutigliano
Grimgerde Constance Heller
Schwertleite Nadine Weissmann
Roßweiße Simone Schröder
Gallery
Reviews
Die Presse

Regie: Wotan, Dirigat: Thielemann

Zum ersten Mal nach seiner „Ring“-Pause leitete Christian Thielemann wieder eine „Walküre“ – und begeisterte, ganz im Gegensatz zur Inszenierung.

Richard Strauss soll einmal gesagt haben, er könne nach einem Takt erkennen, ob ein Dirigent gut sei oder nicht. Ähnliches dürften sich die Zuhörer in der Dresdner Semperoper unmittelbar nach Beginn der jüngsten Aufführung der „Walküre“ gedacht haben. Christian Thielemann am Pult der Sächsischen Staatskapelle machte schon den Auftakt zum großen Sturm, mit dem Wagners „erster Abend“ im „Ring des Nibelungen“ anhebt, zum Ereignis.

Es war Thielemanns erste „Walküre“ nach seiner selbst auferlegten „Ring“-Pause, die er im Herbst 2011 nach seinem mittlerweile bereits auf CD erschienenen „Ring“ an der Wiener Staatsoper begann. Er nähert sich in diesem Werk, so scheint es, in Dynamik und Tempo mehr als bisher den Grenzen des Möglichen und spannt dabei einen dramaturgischen Bogen, der das Publikum vom Vorspiel bis zum Feuerzauber bannt: In den Generalpausen dieser Aufführung herrschte wirklich absolute Stille.

Frenetischer Jubel danach, nicht nur für Thielemann und sein Orchester, sondern auch für den Star der Dresdner Sängerbesetzung: Nina Stemme, eine darstellerisch berührende Brünnhilde mit strahlenden Spitzentönen, von leuchtender Stimmkraft, die aber nie die musikalische Linie verlässt und selbst in den intensivsten Momenten ohne hörbare Anstrengung singt.

Der andere vokale Höhepunkt der Aufführung: das Debüt von Christa Mayer als Fricka, vokal und darstellerisch souverän, wortdeutlich. Dank ihres satten Timbres wurde diese Göttermutter zum Ereignis, während Markus Marquardt als ihr Gemahl, Wotan, sowohl stimmlich als auch in der Darstellung recht wenig Leidenschaft ausstrahlte. Vor allem in der Auseinandersetzung mit Fricka im Zweiten Aufzug kapitulierte er schon allzu bald vor seiner dominanten Ehefrau. Die Verzweiflung im anschließenden Monolog tönte weniger wütend als vom ersten Moment an völlig resignativ. Der Abschied von Brünnhilde am Ende des Dramas gelang dann dank der behutsamen Begleitung von Christian Thielemann stimmlich wie emotional wirkungsvoll.

Emotional: Brünnhilde-Sieglinde

Der nobel gewandete Hunding von Georg Zeppenfeld zeigt seine Wildheit eher durch darstellerische als durch vokale Brutalität. Als einer der besten und vor allem „schwärzesten“ Bässe unserer Zeit dürfte er sich in den ruhigeren Repertoire-Regionen wohler fühlen. (So sang er etwa am Vorabend in der Semperoper den Sarastro in Mozarts „Zauberflöte“). Petra Lang – auf internationalen Bühnen wie Nina Stemme eine Interpretin beider dramatischen Sopranpartien in der „Walküre“ – gab diesmal die Sieglinde. Ihre stärksten Momente hat sie, wenn Dramatik und Lautstärke gefordert sind, vor allem in der kurzen, aber prägnanten Passage zwischen Brünnhilde und Sieglinde im Dritten Aufzug, die dank des Zusammenspiels mit Nina Stemme zu einem der emotionalsten Momenten des Abends wurde. Anstelle des erkrankten Johan Botha war Christopher Ventris der verlässliche Siegmund, stimmlich tadellos, doch etwas oberflächlich und blass. Das Walküren-Oktett (Christiane Kohl, Sonja Mühleck, Irmgard Vilsmaier, Christina Bock, Julia Rutigliano, Simone Schröder, Constance Heller, Nadine Weissmann) war solide.

Die Inszenierung Willy Deckers entsprang aus einer Kooperation der Semperoper mit dem Teatro Real Madrid im Jahre 2001. Decker lässt das Stück als Theater im Theater spielen, wobei Wotan als Regisseur fungiert. Die Sitzreihen des Theaters (Bühnenbild: Wolfgang Gussmann) stellen störende Hindernisse für die Sänger dar. Von Personenführung oder sonstiger tiefer gehender Interpretationen ist zumindest bei den Reprisen anno 2016 nicht viel zu entdecken. Man hält sich an die Musik – und freut sich auf eine Wiederbegegnung mit Thielemanns „Walküren“-Deutung mit der Staatskapelle Dresden bei den Salzburger Osterfestspielen 2017. Zum Gedenken an die Eröffnung des Festivals vor 50 Jahren durch Herbert von Karajan soll Günther Schneider-Siemssens „Walküren“-Dekoration von 1967 nachgebaut werden . . .

Josef Schmitt | 26. 02. 2016

klassik.com

Orchestrale Magie

Beinahe fünf Jahre sind vergangen, seit Christian Thielemann das letzte Mal Wagners ‘Ring des Nibelungen’ leitete und dem Wiener Staatsopernpublikum im Herbst 2011 eine orchestrale Sternstunde bescherte. Bis zu einem vollständigen Durchlauf der Tetralogie muss sich das Dresdner Publikum noch gedulden; auch in der nächsten Spielzeit sind mit dem Chefdirigenten des Hauses nur Aufführungen von ‘Rheingold’ und ‘Siegfried’ geplant. Thielemann ist bekanntlich kein Stardirigent, der auf Routine setzt, doch steht er am Dirigentenpult, ereignen sich zumeist diese geradezu magischen Momente, deren Wirkung man sich nicht entziehen kann. Man hört Details des Notentexts, die ihn von einem neuen Blickwinkel her zu beleuchten scheinen, und vor allem: Thielemann geht bis an die Grenzen des dynamisch Machbaren und zwingt mit seiner Phrasierung die Sänger zu unentwegter Konzentration. Doch so exzentrisch manche Details wirken mögen: Es spannt sich ein Bogen über diese ‘Walküre’, der Thielemann gemeinsam mit der Staatskapelle die Euphorie des Publikums sichert.

Das Ensemble wurde überstrahlt von der Brünnhilde Nina Stemmes: Die einstige Sieglinde mit dramatischer, aufblühender Höhe ist nun zu einer Brünnhilde aufgestiegen, auf die die Opernwelt seit Jahren wartete. Da trüben keine gequälten Spitzentöne oder Registerbrüche die Leistung. Stemme singt die Rolle ebenso wortdeutlich wie klangschön und kann vor allem den ganzen Abend über äußerst differenziert phrasieren, da ihr Sopran an keiner Stelle an seine Grenzen gerät.

Mit Markus Marquardt hat die Semperoper als einziges Opernhaus von Weltrang einen Wotan-Interpreten im hauseigenen Ensemble. Marquardt ist sicherlich keine stimmliche Autorität, die schon durch ihr schieres Stimmvolumen beeindruckt – seine Stärken liegen dort, wo viele seiner Kollegen nicht mithalten können: in der überaus durchdachten, musikalisch sensiblen Wort-Tongestaltung, die die Wotan-Erzählung zum Höhepunkt seiner Interpretation macht. Darstellerisch verkörpert er die Rolle wie auch Nina Stemme vom ersten Auftritt an glaubhaft.

Ebenfalls aus den Reihen der Semperoper stammt Georg Zeppenfeld, dessen Hunding mit den Hörgewohnheiten in erfreulicher Weise aufräumt: Zeppenfeld vermittelt die Bedrohlichkeit der Figur nicht über polternde Fortissimo-Töne, sondern lässt sich nicht von seiner gewohnt legatoreichen Phrasierung und den Klangfarben seines Basses abbringen. Ungleich das Wälsungen-Paar: Christopher Ventris, der schon eher langfristig Johan Botha als Siegmund ersetzte, kommt mit dieser Rolle dank ihrer eher tiefen Tessitura auch ausdrucksmäßig hervorragend zurecht. Für Petra Lang ist die Sieglinde mit erheblichen Mühen verbunden: Ihre Mittellage ist eher eintönig, im oberen Register ist die ehemalige Mezzosopranistin mit der reinen Tonproduktion beschäftigt, was zu mitunter schrillen Ergebnissen führt. Exzellent die Fricka Christa Mayers. Nur das Walküren-Ensemble am Beginn des dritten Akts würde man sich an einem ersten Haus qualitativ hochwertiger wünschen.

Willy Deckers Inszenierung ist eine bereits weit über zehn Jahre zurückliegende Kooperation zwischen der Semperoper sowie dem Teatro Real von Madrid und greift das Prinzip des Theaters auf dem Theater auf, wobei Wotan bereits von Beginn an die Handlung lenkt. Wolfgang Gussmanns Bühnenbild besteht überwiegend aus Sesselreihen, die das szenische Agieren oft schwierig machen. Auf gewohnte Bühnenbildelemente wie die Esche im ersten Akt muss man dennoch nicht verzichten. Von einer speziellen, dieser Inszenierung zugrunde liegenden Personenführung war in dieser Reprise allerdings nicht viel zu bemerken.

Dr. Rainhard Wiesinger | Sächsische Staatsoper Dresden, 28.02.2016

der-neue-merker.eu

Nach fast 15 Jahren (Pr. 11.11.2001) erlebt die Willy–Decker-Inszenierung der „Walküre“ von Richard Wagner in Kooperation mit dem Teatro Real Madrid jetzt für 3 Vorstellungen eine „Renaissance“. Abgesehen von der (vielleicht bewusst) sehr naiven Personenregie und massenhaft vielen Stühlen, pardon gewellten Semperopern-Sessel-Reihen, die vielleicht an einen „Ur-Ozean“ erinnern könnten, und den großen Pfeilen, wie sie zur Premierenzeit gerade üblich waren, werden durch gekonnte Beleuchtungseffekte, besonders schöne Wolken und Blitze in Momenten, in denen Wotan als überirdische Macht ins Geschehen eingreift, undmit etwas Rauch und „Dampf“ immer wieder schöne Bilder gezaubert (Bühnenbild: Wolfgang Gussmann).

Nach so langer Zeit findet nun erst die 14. bis 16. Vorstellung statt – mit prominenter Besetzung und musikalischen Superlativen, denn Chefdirigent Christian Thielemann steht am Pult der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Schon mit den ersten Takten wurde eine ungeheure Spannung aufgebaut, die während des gesamten Abends nicht nachließ, sondern im Gegenteil immer weiter gesteigert wurde und an Präzision, Werkverständnis und Klangschönheit nicht mehr zu überbieten sein dürfte. Thielemann betonte vor allem die musikalische Seite der Oper. Unter seiner Leitung spielte die Sächsische Staatskapelle prächtig, wurden mit ideal angepasster Lautstärke große musikalische Bögen gespannt und Feinheitender Partitur herausgearbeitet und zum Klingen gebracht, die sonst oftmals in lautstarkem „Getöse“ untergehen. Damit wurde auch der Boden für die Sängerinnen und Sängerbereitet, auf dem sie sich entfalten konnten und von dem sie inspiriert wurden. Sie hatten viel „Raum“ zum Singen (ohne zu „Schreien“). Ihrerseits stimuliert, trugen siemit gut klingenden Stimmen und entsprechender Gestaltung zu einem besonderen Opernabend bei.

Es war Wagner vom Feinsten. Wann hört man seine Musik schon so musikalisch mit allen Details, einschließlich der sehr schönen, zuweilen aus dem Orchesterklang solistisch hervortretenden Instrumente und genau „mitgehender“, den Gesamtklang immer im genau richtigen Maß unterstreichender und die richtigen Akzente setzender Pauke, die diese Feinheiten noch unterstrich. Wagner war schließlich auch Romantiker. Es gab aber auch kraftvolle, starke Szenen, immer folgerichtig zu dramatischen Höhepunkten aufgebaut.

Zu Recht wurde Thielemann schon vor Beginn des 2. Aktes gefeiert. Von den ersten Takten an bis zu einem traumhaften Schluss „zelebrierte“ er mit der Kapelle die MusikWagners. Die Musiker setzten ihrerseits Thielemanns Idealvorstellungen in schönster Weise um. Sie spielen immer sehr gut, lassen sich aber auch inspirieren und von einem guten Dirigenten mitreißen, was noch einmal in der von Sängern und Orchester hinreißend und innig gestalteten Schluss-Szene des 2. Aktes und erst recht im wunderbar sensibel gestalteten „Feuerzauber“ als dem bekrönenden Abschluss der Oper sehr deutlich wurde.

Die Protagonisten trugen ihrerseits auf der Bühne zu einer überaus gelungenen Aufführung bei. Überrascht war man zunächst auch von der bei Wagner-Sängern ziemlich selten gewordenen deutlichen Aussprache von Petra Lang als Sieglinde und Christopher Ventris als Siegmund, der die Partie für den erkrankten Johan Botha übernommen hat. Beide steigerten sich im Laufe der Vorstellung zu großen und schönen Leistungen und manch unvergesslicher Szene.

Petra Lang baute ihre Partie gesanglich stetig aufbis zu sehr eindrucksvollen „Momenten“ und Situationen, die sie in höchster Zuspitzung mit kraftvoller Stimme sang und gestaltete. Als Siegmund bewies Vendris viel Kondition. Er sang vor allem mit schöner, klangvoller Stimme und betonte eine fast lyrische Seite, als die „Winterstürme dem Wonnemond“ wichen.Dass die Begegnung der beiden „Menschenkinder“ darstellerisch vorwiegend naiv ausfiel, einschließlich des eher kindlichen Liebesaktes, aus dem wohl kaum ein Held hervorgehen könnte, war wohl zum großen Teil der Personenregie geschuldet, bei der fast alles auf sehr simple menschliche Reaktionen reduziert wurde.

Im Gegensatz zu dem sanften, in lichtes weiß gekleideten blonden „Geschwister“-Paar Siegmund und Sieglinde kontrastierte der von Georg Zeppenfeld in seinem kurzen, aber intensiven Auftritt glaubhaft dargestellte Hunding, dunkelhaarig und im eleganten braunen Anzug, der ihn äußerlich als einen cleveren Geschäftsmann und Hausherrn auswies, in dessen vornehmer „Hütte“ bzw. einer Art modernem „Wohnzimmer“ mit Tapete im Holzmaser-„Design“und kühler Atmosphäre das „Not(h)ung“, das Schwert wie ein „Klotz am Bein“ aus der Vergangenheit in der dicken Mittelsäule steckt – statt in der Weltesche.

Obwohl man Zeppenfeld gern mit den „edlen“ Rollen wie Sarastro („Zauberflöte“) oder König Philipp („Don Carlo“) in Verbindung bringt, ist er dabei, seinen Aktionsradius zu erweitern und sich auch den „Bösewichtern“ zuzuwenden. Nachdem er schon den Kaspar im „Freischütz“als ungewöhnlichen Charakter überzeugend auf die Bühne brachte, überraschte er nun auch darstellerisch als Hunding. Der Regie entsprechend, äußerlich ein „ziviler“, unbequemer, hinterhältiger „Gentleman“, vermochte er dessen bösen, im Verbogenen schlummernden Charakter, furchterregend und unheildrohend und zu allem fähig, trotz edlem Gesang, unterschwellig erlebbar zu machen.

Zu einembesonderen Höhepunkt wurde der Auftritt von Christa Mayer als Fricka, eine sehr schöne Erscheinung im supereleganten Mantel und Kostüm. Man fragt sich, warum seit einiger Zeit alle „Kostüme“ (Wolfgang Gussmann, Frauke Schernau) in Gegenwarts-Look oder „Business-Mode präsentiert werden, wo doch die Handlung in grauer Vorzeit spielt und dadurch viel von ihrem ursprünglichen Reiz verliert.

Bei Christa Mayer fiel das angesichts ihrer enormen gesanglichen Leistung aber nicht ins Gewicht. Mit unglaublich schöner Stimme, in der viel Ausdruck lag, undsorgfältig ausgesungenen Detailswar sie eine Fricka par excellence, von der man bisher nur träumen konnte. Sie sangmit ungeahnt schöner, klangvoller Stimme, subtil und mit großer Klarheit, wie man es bei Wagner sonst kaum hört. Man möchte hier an ein Phänomen oder Stimmwunder glauben. Ihr Spiel war dezent und stilvoll, aber mit ihren gemäßigten Gesten sagte sie mehr als mit viel Theatralik. Mit jeder ihrer Bewegungen traf sie den Kern ihrer Rolle.

Fricka und Wotan, der zunächst das Treiben der Menschen im „Welttheater“ vom auf die Bühne transferierten „Zuschauerraum“ aus mehr beobachtet als „leitet“, spielten als Götter symbolhaft und ausgiebigmit den Menschen und ihren Geschicken und dem, was sie geschaffen haben, in Gestalt von weißen Gips-Skulpturen (als Marmor?) und einer Art miniaturisierten Gebäuden oder Modellen wie aus der Römerzeit (die an die „Rienzi“-Inszenierung an der Oper Leipzig erinnern).

Als Wotan steigerte sich Markus Marquardt immer mehr in seine Rolle hinein bis zum berührenden „Feuerzauber“-Abschied von Brünnhilde inleuchtend schwebenderOrchesterpracht. Entsprechend Regie spielte er zunächst naiv, fast wie ein Kind, nicht wie ein Erwachsener oder gar Götter-„Vater“, eigentlich ein äußerlich schwacher Wotan, der selbst fast zerbricht, wenn er singt „Nur eines will ich noch – das Ende“, das aber im „Ring“ erst viel später stattfindet. Anfangs ein sehr „menschlicher“ Wotan, hatte er zunehmend immer eindrucksvollere Auftritte und steigerte sich auch gesanglich immer mehr in seine Rolle hinein.

Mehr als überzeugend sang und gestaltete Nina Stemme die Gestalt der Brünnhilde. Mit in allen Lagen sehr sicherem, jugendlich-hell klingendem Sopran fächerte sie eine Gefühls- und Empfindungspalette zwischen emotionalem Forte und sanftem, gefühlsbetontem Piano, zwischen höchster Dramatik, selbstbewusstem Widerspruch gegen Wotan und resignierender Duldsamkeit auf, was sich auch in ihrer Darstellung wiederspiegelte, nie übertrieben, aber immer eindrucksvoll, bis sie sich schließlich in Wotans Urteilsspruch fügt und demütig der großen aufgehenden Sonne oder von der Sonne beschiedenen Erde (?), die schließlich zum Felsen mutiert, begibt, dem Feuerzauber entgegensehend, der allmählich die Sessel-Reihen und schließlich die ganze Bühne einnimmt.

Als ihre Walküren-Schwestern, die mit eisernen Unterarmen auf großen Pfeilen wie auf Gondeln von oben herabschweben, überzeugten Christina Bock, Constance Heller, Christiane Kohl, Sonja Mühleck, Julia Rutigliano, Simone Schröder, Irmgard Vilsmaier und Nadine Weissmann vor allem im Ensemble, weniger in den kleinen solistischen Passagen.

Es war eine „Walküren“-Aufführung vom Feinsten, bei der von instrumentaler Seite ein großer musikalischer Bogen wie eine große Klammer um die Oper als Ganzes gespannt wurde. Der musikalische Teil „versöhnte“ mit den Unzulänglichkeiten der Regie, alles in allemeine wunderbare, in sich stimmige Aufführung, getragen von der Sächsischen Staatskapelle unter der inspirierenden Leitung von Christian Thielemann, dessen Klang- und Gestaltungsvorstellungen im besten Sinne vom Orchester, aber auch von den Solisten umgesetzt wurden. Zweifellos gehört diese Aufführung zu den schon selten gewordenen „Sternstunden“ der Semperoper.

Ingrid Gerk | 23.2.2016

opern-kritik.de

Christian Thielemann gilt als einer der bedeutendsten Wagnerinterpreten der aktuellen Zeit. Nach einer Vorstellung im November 2011 an der Wiener Staatsoper (Inszenierung: Sven-Eric Bechtolf) dirigierte er nun erstmals in Dresden drei Vorstellungen von Wagners Die Walküre. Mit viel Sensibilität arbeitete er farbenreich und nuanciert mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden die Leitmotive heraus. Schwelgerisch-innige Solocelli im ersten Akt, Posaunen in herrschaftlicher Diktion, prägnante Basstrompete – bei Thielemann erzählen die Instrumente in einem Spannungsbogen, der in keinem Moment abzureißen droht. Doch die vielen hörbar gestalteten Details zeigen auch, dass Thielemann offenbar viel öfter in Bayreuth Kirill Petrenko beim Arbeiten zuhörte als er wahrscheinlich selbst zugeben möchte.

Kapellmeister Thielemann spannt durch durchdachte Tempoproportionen die großen Wagnerbögen. Doch geht er in dieser Walküre an die Grenzen des Möglichen. Ob Tempi, Dynamik, Rhythmik – alles steht im Dienste eines kontrastierenden Klangrauschs. Magische Momente, denen man sich kaum entziehen kann. Ein solches an die Grenzen gehende Dirigat fordert nicht nur die Musiker, sondern vor allem auch die Sänger heraus. Auch wenn Thielemann das Orchester immer wieder zurück nimmt, um für die Sänger ein Podest zu zimmern, werden sie zu Höchstleistung angehalten.

Das erstaunliche Sängerensemble führt unangefochten Nina Stemme in der Rolle der Brünnhilde an. Mühelos schafft es die schwedische Sängerin, ihre dramatische, jugendlich-leuchtende Sopranstimme innerhalb von nur wenigen Taktschlägen vom innigstem piano zu einem gewaltigen fortissimo zu führen. Ein solches Gegenüberstellen von Extremen, das eingangs beschrieben auch im Dirigat von Thielemann zu finden ist, ist freilich effektvoll und brennt sich bleibend in das musikalische Gedächtnis ein. Doch nicht nur deswegen zählt Nina Stemme zu den bedeutendsten Sängerinnen im hochdramatischen Wagnerolymp. Keine gequälten Spitzentöne, keine unschönen Registerbrüche sind in ihrem Gesang zu finden. Stattdessen sind bei aller Wagner’schen Dramatik Leichtigkeit, Klangschönheit und Textverständlichkeit Ergebnis einer differenzierten und durchdachten Gestaltung.

Anders die zweite Dame des Abends Petra Lang, die auch gerne ganz oben im Wagnerolymp wäre. Sie hat in mehreren Vorstellungen an der Bayerischen Staatsoper im Dezember vergangenen Jahres gezeigt, wie man eine Walküren- und Götterdämmerungs-Brünnhilde auch singen kann, aber nicht singen soll. Auch ihre Sieglinde in Dresden ist mit erheblichen Mühen verbunden. Zwar ist ihre Intonation deutlich präziser als in den Münchner Vorstellungen, doch bleibt auch in Dresden ihr Gesang eine einfarbige, mitunter schrille und wenig abwechslungsreiche Vokalise. Christopher Ventris, der für den erkrankten Johan Botha einsprang, setzt in seiner Interpretation des Siegmund leuchtend-lyrische Akzente, wenngleich er sich am Ende des ersten Aktes ein wenig Ruhe verschreiben musste.

Die Sächsische Staatsoper darf sich glücklich schätzen, mit Markus Marquardt einen Wotan mit Noblesse im Ensemble zu haben, der selbst in der freien Künstlerwildbahn selten zu finden ist. Mit expansionsfreudigem Stimmvolumen, sehr durchdachter Wort-Ton-Gestaltung und erstaunlich langen Phrasierungsbögen gelingt dem Bassbariton eines der gelungensten Rollenporträts des Abends. Zusammen mit Thielemann zaubert Marquardt in Wotans großem Abschiedsmonolog Leb`wohl, du kühnes, herrliches Kind! am Ende der Oper Gänsehautstimmung. Die Semperoper ist auch die künstlerische Heimat von Georg Zeppenfeld. Hunding ist in der Inszenierung kein aggressiv-polternder Wilder, sondern durch und durch ein Gentleman. Und auch Zeppenfeld lässt mit samtig-klangschönem und farbenreichen Bass sowie eleganten Gesangsbögen Wagners Bösewicht fast schon sympathisch werden.

Auch Christa Mayer als rechtschaffend-nörgelnde Ehefrau Fricka im schwarzen Witwenkostüm gibt sich mit einer unglaublichen Bühnenpräsenz die Ehre. Bleiben noch die übrigen acht Hosen und Militärmäntel tragenden Walküren mit unterschiedlichen Rothaar-Frisuren. Die Hojotoho-Rufe sind bei manchen Sängerinnen etwas überambitioniert und geraten deshalb zu schrill in der Tongebung. Sicherlich tat auch das für den Zuschauer planlose Umherirren durch rotgepolsterte Stuhlreihen seinen Teil, dass diese Szene musikalisch abfällt und mit dem Niveau der restlichen Aufführung nicht mithalten kann.

Damit ist auch schon ein Element von Willy Deckers Theater-auf-dem-Theater-Inszenierung benannt, die er vor 15 Jahren zusammen mit seinem Bühnenbildner Wolfgang Gussmann und der Kostümbildnerin Frauke Schernau auf die Bühne der Semperoper brachte. Wotan agiert in dieser Deutung als Regisseur, zieht den Vorhang auf, bringt die Figuren zusammen, greift wenn nötig in das Bühnengeschehen ein und hantiert mit weißen Bühnenbildmodellen. Besonders das Bühnenbildmodell zum ersten Akt (ein eschenfurniertes Zimmer mit einer Säule, in ihr steckt das Schwert Nothung) taucht immer wieder auch in den anderen beiden Akten auf. Wenn sich am Ende Brünnhilde nicht im Feuerkreis, sondern auf dem aufgehenden Mond zu langem Schlafe betten muss, wird die Idee des Wagner’schen Welttheaters erstmals sichtbar. Leider ist von der Premiere wenig bis überhaupt keine Personenregie übriggeblieben. Eine bessere Einstudierung wäre wünschenswert gewesen, denn auch wenn diese Inszenierung im Spiegel der aktuellen Geschehnisse verstaubt wirken mag, sind die Bilder auf der Bühne durchaus wirkungsvoll.

Am Ende stehen ein glücklicher Thielemann und ein nicht weniger strahlendes Sängerensemble auf der Bühne und werden mit frenetischem Beifall aus dem Dresdener Publikum für diese – wenn auch mit einigen Abstrichen für die szenische Einrichtung – außergewöhnliche Walküre gefeiert.

Florian Amort | 5. März 2016

Seenandheard-International.com

Thielemann Memorably Adds Lustre to a Stellar Cast in Dresden’s Die Walküre

There were only three performances of Die Walküre – that will have probably come and gone by the time you read this – but you really should have been there because of a rare combination of Wagnerian talent; Nina Stemme, Petra Lang and Christopher Ventris (replacing an indisposed Johan Botha) with Christian Thielemann returning – I understand – to conduct a Ring opera after a break of a few years.

Only letting this down slightly was Willy Decker’s 2001 production that was probably innovative when first seen but looks distinctly ‘old hat’ now. There is a stage-within-a-stage and rows of plush red seats at the front. During the beating heart, stormy prelude to the opening act the god Wotan is seen with his set design ready to direct his humans. He is hoping to choreograph the action of his son, Siegmund, who can ‘act’ free of his father’s will and win back the all-powerful ring which he had to give up in Das Rheingold. In Act I there is a huge tree trunk in which a sword is clearly seen which Siegmund is to use and Wotan’s ‘stage directions’ brings him into the action to win it for himself and along the way save his twin sister, Sieglinde, from her abusive loveless marriage. As we know Wotan’s troubles are only just beginning and matters will spiral out of his control. Act II is initially set in what looks like a theatrical model workshop where Wotan is designing his new world. Enter Wotan’s embittered wife, Fricka, who begins to dismantle his scheme, pointing out that Siegmund is ‘acting’ in the way Wotan wants and is clearly not a free agent. Not only that but he had made love to a woman who is not only married to someone else but his own twin. Wotan acknowledges the error of his ways, Siegmund needs to die and he must abandon his master plan. He realizes he cannot escape the curse of the ring and he is powerless to prevent the twilight of the gods. In Act III the stage becomes filled with curved rows of those red chairs and the theatre has become the world.

In truth – as seems often the case other than at Bayreuth – this was more of an elaborate semi-staging than a full one. It was the acting abilities of the experienced cast which provided what drama there was. I could have done without the presence of chairs, models of buildings or statues that were really only there to be thrown about. Much better was the black curtain that separated us from Wotan’s ‘all the world’s a stage’ and seemed to represent the shroud over Wotan’s vaunted ambition. This was never so clear as when having been browbeaten by his wife, it is Wotan’s favourite daughter, Brünnhilde, who is discharged with the responsibility of carrying out his wishes and is enveloped in the drapes for a very eerie encounter with Siegmund and the Todesverkündigung. When Wotan bids farewell to Brünnhilde – after she has betrayed him and saved Sieglinde and her unborn son – she is shown sleeping at the rear of the stage on what looked like the moon and Wotan very slowly closes the curtain. This was not unexpected either, but was still a very sombre and poignant denouement.

In 1984 in his twilight years Reginald Goodall conducted Die Walküre in Cardiff and it was a revelation considering the famous expansiveness (or slowness) he was previously renowned for. It was viscerally exciting and emotionally gripping and although Christian Thielemann could never expunge the memory of Goodall’s masterly conducting he ran him a close second. Those who may have in the past accused the music director of the Dresden Staatskapelle and the Bayreuth Festival for bombast or heaviness would have been amazed – as I was – by his brisk tempi (barely 3 hours and 45 minutes of music), clean orchestral sound, open, light textures, incisive attacks, clarity and conciseness of tone. The acoustics of the Semperoper has none of the warmth of Bayreuth and is like listening to Wagner at the drier Covent Garden but once I got used to that it became a performance that will live long in my memory. Remarkable especially because of the typical silkiness of the Staatskapelle’s busy strings and the lustre of their resonant brass.

The stellar line-up of soloists could only give their best because of Thielemann’s impeccable accompaniment. It was so sensitive to the dynamics of the score that it did not matter that the performance proceeded without surtitles. I suspect native German speakers were able to follow nearly every word of the libretto and the cast helped with their impeccable diction. Georg Zeppenfeld was a suitably dark and threatening Hunding. Christopher Ventris – who doesn’t appear enough in Britain his home country – brought back memories of his wonderful compatriot, Alberto Remedios, as Siegmund. He sang with some attractive colours, lyrical beauty and refinement at times, notably, during the most sensitively phrased ‘Winterstürme’ I have heard since that great Liverpuddlian who has just celebrated his 81st birthday. He was equally effective in his retrained ‘Wälse! Wälse!’ outbursts and in the tender expression of his devotion to his twin sister in Act II. Sieglinde was another wonderful assumption from Petra Lang, one of the world’s finest Wagnerian singers, she was a warm-spirited, very womanly Sieglinde, full of ecstasy in her growing love for Siegmund. Much of her singing had the familiar deep rich sound she is famed for and elsewhere it was youthful, ardent and gleaming, and the soft phrases were lovely indeed. Her highlight was the Act III dialogue with Brünnhilde which culminated in ‘O hehrstes Wunder’ and Ms Lang seemed to be just warming up as her part was over.

Christa Mayer’s Fricka was absorbing and convincing in its dramatic detail; it was so musically inflected and intelligently coloured that her long, shrewish conversation with Wotan never seemed half as long as it sometimes can. Her husband Wotan was sung by Markus Marquardt a Semperoper regular but a singer new to me. He sang very much in the Sir John Tomlinson grizzled veteran mode: his resources sounded sorely tested at times and sometimes there was a lack of warmth and passion but he harnessed his voice well enough to give Brünnhilde a noble and emotionally compelling farewell. The eight red-haired Valkyries were rather a mixed bunch and I have heard better; however, their singing might have been affected by having to descend from the flies on huge two-dimensional spears.

Having just seen Nina Stemme sing Turandot (review) she was heard here as Brünnhilde. She sang with total dramatic identification with her character and tonal beauty. There are limitations to her voice and her ‘Hojotohos’ were more jovial and playful than wild and clarion bright but the poignant appeal of her ‘War es so schmählich?’ was undeniable and the summation of a redoubtable performance.

At the end the Dresdeners – and many drawn to the Semperoper because of the outstanding cast and conductor – deservedly applauded for well over ten minutes and had been left in the best way possible … wanting more!

Jim Pritchard | Semperoper Dresden, 23.2.2016

forumopera.com

Une Walkyrie pleine d’avenir

Le foyer et la salle de la Semperoper de Dresde bruissent de l’excitation des amoureux de Wagner. Venus d’Allemagne et d’Europe, ils avaient noté cette série de Walkyrie d’une petite croix dans leur agenda. Et pour cause : Nina Stemme, Christopher Ventris et Petra Lang, entre autres, sont sur les planches quand Christian Thielemann officie en fosse.

Seule la production de Willy Decker date de 2001. Cette lecture se veut résolument politique. Dans l’économie globale du Ring, La Walkyrie n’est pas seulement la première journée, celle qui voit les premiers jours troubles de l’humanité et les origines de Siegfried. Il s’agit bien de l’acte d’achoppement des dieux qui, du pinacle du Walhalla, commencent leur chute inexorable. Willy Decker propose un décor en mise en abyme : des fauteuils de théâtre en velours rouge occupent l’avant et l’arrière-scène. Au centre la demeure de Hunding, puis une salle de la forteresse où le Dieu assemble des maquettes urbaines, fruits de son esprit mégalomaniaque. Au dernier acte, les rangées de fauteuils envahissent toute la scène dans une disposition sphérique. Le théâtre est devenu monde. Dans cet univers, Wotan joue au metteur en scène. Il règle la rencontre des jumeaux, comme il a déjà prévu l’épée fichée dans l’arbre. C’est bien sûr sans compter sur Fricka, et les traités qu’il représente lui-même. Et c’est sans compter sur cette fille, qui elle non plus ne peut renoncer à l’amour et se révoltera contre son père et elle-même. Disons le franchement, ces fauteuils rouges lassent assez vite, d’autant que le parallèle dieu suprême/metteur en scène s’est émoussé après quinze années de « regietheater » à tout crin. En revanche le rideau noir de ce théâtre de poche s’avère du plus bel effet. Ainsi lorsque Wotan, défait par sa femme, s’apprête à faire rideau sur ses ambitions, c’est Brunnhilde elle-même qui le décharge de ce fardeau. Accablée par la responsabilité qu’elle accepte, laisser mourir le fils chéri, elle s’enveloppe dans le drapé du tissu devenu linceul. Elle restera comme une ombre pâle derrière ce voile froid de la mort pendant la Todesverkündung. Lorsqu’elle touche Siegmund avec compassion, c’est sa main gantée d’obscurité qui le saisit, comme les serres d’un charognard. A ces beaux effets, s’ajoute une direction d’acteur qui gagne en intensité au fil des actes.

D’autant que les interprètes se surpassent. En premier lieu, Christian Thielemann, directeur musical de la Staatskapelle de Dresde et du festival de Bayreuth, ne cherche pas particulièrement la transparence et encore moins à alléger la texture de son orchestre. Bien au contraire, et loin de toute lourdeur dont il est parfois taxé, il joue sans complexe la plénitude de la partition wagnérienne. Cela va de pair avec une gestion méticuleuse des pupitres, de leurs dialogues et dynamiques et des fondus entre les leitmotivs. L’ouverture est un cas d’école : attaques incisives, crescendo et decrescendo rapide, éruption des cuivres, tutti gargantuesques… Le reste de la soirée sera dans cette droite ligne, avec les couleurs nécessaires alliées à un lyrisme et à une fougue portés par une Staatskapelle de Dresde aux violons soyeux et aux cuivres clairs.

Un baume pour les solistes de cette soirée, qui comptent parmi les valeurs sûres du chant wagnérien actuel et savent faire face à une fosse qui ne retient pas son volume. Seules, les huit autres Walkyries sont de niveau moyen. Georg Zeppenfeld, lui, soigne sa ligne vocale où se déploie toute la noirceur de son timbre. Peut-être reste-t-il trop monocorde, mais la voix a cela d’inquiétant que la silhouette acérée du chanteur aiguise encore davantage. Inquiétante Christa Mayer aussi dont la Fricka, noble et digne, peut devenir incendiaire avec une aisance confondante. Sieglinde s’incarne chez une Petra Lang certes solide mais sûrement un peu trop rigide pour le lyrisme du rôle. L’intelligence de la musicienne finira par emporter l’adhésion, notamment au troisième acte. Son frère jumeau est un Christopher Ventris particulièrement séduisant. La voix est belle et colorée, menée avec facilité sans aucune volonté ostentatoire : les « Wälse » sont tenus juste assez pour que l’orchestre tonne ce qu’il faut. Markus Marquardt possède l’airain et l’amplitude pour composer un Wotan au faîte de son triomphe, n’était un léger manque de volume et des nuances sommaires. Timbre rond, souffle, couleurs, endurance, ambitus, volume torrentiel qui n’empêche des attaques d’une douceur à se pâmer… la Brunnhilde de Nina Stemme tutoie la perfection. Avec tout son art et son instinct, la Suédoise se glisse dans les moments de son personnage : adolescente et riante elle devient adulte et grave, puis défend ardemment sa cause.

Yannick Boussaert | 20 Février 2016

Rating
(6/10)
User Rating
(3/5)
Media Type/Label
Technical Specifications
320 kbit/s CBR, 44.1 kHz, 506 MByte (MP3)
Remarks
In-house recording
A production by Willy Decker (2001)
Christopher Ventris replaced Johan Botha as Siegmund.