Der fliegende Holländer

Siegfried Heinrich
Hersfelder Festspielchor, Mitglieder des Frankfurter und Marburger Konzertchores, des Posener Knabenchores, des Prager Rundfunkchores
Dvorak-Sinfonieorchester Prag
Date/Location
August 2002
Stiftsruine Bad Hersfeld
Recording Type
  live   studio
  live compilation   live and studio
Cast
Daland Hagen Erkrath
Senta Magnea Tómasdóttir
Erik Satoshi Mizuguchi
Mary Barbara Müller
Der Steuermann Dalands Wolfgang Theis
Der Holländer Kai Günther
Stage director Christoph Groszer
Set designer
TV director ?
Gallery
Reviews
opernnetz.de

Von Heinrich Heines “Memoiren des Herrn von Schnabelewopski”, gar von den Urgewalten der Wagner-Version des archaischen Dramas findet sich in der durchaus stimmungsvollen Hersfelder Stiftsruine nur wenig. Christoph Groszer inszeniert eine harmlos-rätselhafte Geschichte aus alter Zeit, verzichtet auf ein eigenes Konzept, lässt routiniert Solisten und Chöre auf der Bühne im Chor der Kirchenruine agieren, akzentuiert von Fall zu Fall analog zu den dramaturgischen Abläufen.

Doch verzichtet er Gott sei dank auf platte Bühnenversatzstücke, so dass die zeitgenössischen Kostüme (Christa Knötig) im tiefen Gemäuer der Apsis genügend Kontraste finden können. Vor allem das rote Segel des Holländers schafft im kalkulierten Licht genügend Imagination!

Das Dvorak Sinfonieorchester Prag dient unter dem moderaten Siegfried Heinrich der Produktionsphilosophie: Nur keine Aufregung, lasst es ruhig fließen!

Das Konzept “main stream”, nur keine Herausforderungen annehmen, gilt auch für die Solisten; sie alle singen akzeptabel, verweigern sich aber permanent den Grenzbereichen. Das gilt für Kai Günthers “braven” Holländer, für die schönklingende Elsa Magnea Tomasdottirs, auch für den durchaus stimmsicheren Saroshi Mizugucki als Erik, aber auch für Hagen Erkrath, der dem Daland immerhin einige Konturen verleihen kann. Die großen Chöre – Hersfelder Festspielchor, Frankfurter und Marburger Konzertchor, Posener Knabenchor, Prager Rundfunkchor – lassen es ganz ordentlich “brausen”, umso unverständlicher, dass die Untoten des Holländers nur aus dem Off zu hören sind.

Auch die siebte von neun Aufführungen an 16 Tagen findet vor ca. 1500 Zuschauern statt, eine Mischung aus Kurgästen, Festspielbesuchern und Opern- bzw. Wagner-Freaks fühlt sich gut unterhalten, vermisst offenbar keine innovative Sicht auf das Werk. Vor dem ohne Pause präsentierten Opus gibt’s allerdings Probleme mit dem Catering: keine “Häppchen”, kein Mineralwasser, das Bier wird knapp! (frs)

Rating
(3/10)
User Rating
(2/5)
Media Type/Label
Technical Specifications
640×334, 504 kbit/s, 523 MByte (MPEG-4)
Remarks
Telecast from the Bad Hersfelder Festspiele 2002