Parsifal

Iván Fischer
Kinderkoor de Kickers
Koor van de Nederlandse Opera
Koninklijk Concertgebouworkest
Date/Location
25 June 2012
Muziektheater Amsterdam
Recording Type
  live   studio
  live compilation   live and studio
Cast
Amfortas Alexander Marco-Buhrmester
Titurel Mikhail Petrenko
Gurnemanz Falk Struckmann
Parsifal Christopher Ventris
Klingsor Mikhail Petrenko
Kundry Petra Lang
Gralsritter Jean-Léon Klostermann
Roger Smeets
Stage director Pierre Audi (2012)
Set designer Anish Kapoor
TV director Misjel Vermeiren
Gallery
Reviews
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Zauberschloss im Hohlspiegel

Das Verdi-Jahr und das Wagner-Jahr – beide Komponisten ein Jahrgang – werfen ihre Schatten voraus. Da heißt es für die Operntheater: rechtzeitig aufrüsten! Die großen Verdi-Opern stehen ja ohnehin immer auf dem Spielplan. Aber ein halbes Dutzend „Ringe“ werden derzeit landauf, landab geschmiedet oder sind, wie in Frankfurt, schon vollendet, sogar in Bayreuth hat man nach peinlichem Her und Hin einen Regisseur für den nächsten Zyklus gefunden. Und nicht nur die deutschen Bühnen wetteifern um die Wagner-Palme, auch die ausländischen Opernhäuser treten zum Konkurrenzkampf an.

Die Nederlandse Opera in Amsterdam hat sich in den fünfundzwanzig Jahren, in denen Pierre Audi das Haus leitet, zu einer der führenden Musikbühnen Europas entwickelt. Audi begnügte sich dabei nicht nur mit administrativen Aufgaben; er inszeniert auch gern, mit wechselndem Erfolg. Wagners „Ring des Nibelungen“ hat er seinem Haus bereits beschert – jetzt also Wagners Spätwerk „Parsifal“. Klaus Michael Grübers ingeniöse Inszenierung für Amsterdam ist schon lange her. In Bayreuth zeigten zuletzt Stefan Herheim, zuvor Christoph Schlingensief, was sich aus dem „Parsifal“ alles an Unerwartetem herausinszenieren lässt, unvergessen aber auch der visionäre „Parsifal“ von Ruth Berghaus in Frankfurt mit Michael Gielen am Pult.

Ein Loch in der Mitte

Von solchen Vorgaben aber hält sich Audis neue Amsterdamer Version weitgehend frei. Der indische Künstler Anish Kapoor entwarf die Bühnenbilder: für den ersten Akt ein pompöses, rot illuminiertes Pappmaché-Gebirge, das sich nach der Verwandlung als ein hölzernes Gerüst präsentiert, in dem der Gralsritterchor kräftigen Chorklang à la Bayreuth abstrahlt. Klingsors Zauberschloss im zweiten Akt besteht aus einem riesigen Hohlspiegel, in dem auch das Orchester sich abbildet, den Sängern aber beschert er im Vorübergehen kurzzeitig eine Stimmverfärbung. Was soll’s?

Im dritten Akt füllt eine breite und hohe Wand diagonal den Bühnenraum, mit einem kreisrunden Loch in der Mitte, über das sich dann im zweiten Teil der Hohlspiegel herabsenkt. Danach gibt es reines Regisseurstheater: Parsifal sticht mit dem zurückgebrachten Speer den leidenden Amfortas nieder, geht seitwärts nach hinten ab, die Gralsritter sinken tot zu Boden, nur der wackere Gurnemanz erlebt das Ende stehend. Wenn dieses ungewöhnliche Finale interpretatorisch vorbereitet worden wäre, könnte man darüber zumindest diskutieren.

Ein einziger Hörgenuss

Bleibt die Musik. Christopher Ventris als Parsifal, Petra Lang als Kundry, Alejandro Marco-Buhrmesters Amfortas, Mikhail Petrenko als Klingsor und Titurel sowie Falk Struckmanns Gurnemanz bilden ein ebenso namhaftes wie eindrucksvolles Sängerensemble, das sicher auch dann noch gut singen würde, wenn es eine differenziertere Personenregie gegeben hätte. Amsterdams Oper besitzt zwar kein eigenes Orchester, dafür Holland gleich mehrere, sie verleihen abwechselnd dem Opernhaus orchestralen Glanz. Diesmal war das Concertgebouworkest an der Reihe: wunderbarer Vollklang, dunkel grundiert, erlesene instrumentale Details. Ein Dirigent braucht sich nur darauf zu stützen, um zu gewinnen. Iván Fischer beließ es denn auch dabei. Wegweisende Ausdeutungen der Partitur wie etwa von Boulez, Gielen oder Abbado waren nicht zu hören.

Gerhard Rohde | 21.06.2012

Der Standard

Die Welt als Spiegel und Klang

Künstler Anish Kapoor kümmerte sich in Amsterdam bei Wagners “Parsifal” um die Ausstattung. Das eigentliche Ereignis aber war Dirigent Iván Fischer mit dem ConcertgebouworkestMit der nächsten Spielzeit wird Pierre Audi ein Vierteljahrhundert die Nederlandse Opera in Amsterdam geleitet haben. Rekordverdächtig, da schließen sich schon mal bestimmte Kreise. Grübers legendärer Parsifal gehörte zu den ersten Stücken einer ästhetisch offenen Spielplanstrategie, mit der Audi dem Haus einen vorderen Platz in der europäischen Opernlandschaft gesichert hat. So überrascht es nicht, wenn er, mit dem Wagner-Jahr vor Augen (und seinem eigenen, reaktivierbaren Ring in den Magazinen), jetzt erstmals selbst Parsifal inszeniert. Dass er sich Anish Kapoor als Bühnenbildner dazu einlädt, folgt nicht nur dem Trend, aus ästhetischen Reibungen mit bildenden Künstlern Funken zu schlagen und den vorhersehbaren Aufmerksamkeitsbonus mitzunehmen. Audi und der berühmte indisch-britische Künstler haben einen Hang zum großformatigen Effekt und obendrein auch schon zusammengearbeitet. Jetzt ist das Resultat nicht so eindeutig. Die drei archaischen Riesenfelsbrocken des 1. Aufzuges sind eine konventionelle Pappmaschee-Kulisse, Amfortas allzu dicht an einem Jesus-Passionsspiel. Bei der Gralsenthüllung durchdringt sein Blut direkt ein Tuch, dessen bloßer Anblick für die Arbeiter in diesem Steinbruch des Herrn zum Aufladen der Batterien reicht. Beim “Zum Raum wird hier die Zeit” zieht sich Kapoor jedoch aus der Affäre und einfach den Vorhang zu. Auch der Karfreitagszauber wird szenisch einfach übergangen. Erst im 2. Aufzug geht es in Richtung des eigentlichen Kapoor. In Klingsors Reich beherrscht ein gewaltiger Hohlspiegel den leeren Raum – mit all den gewollten, aber auch ungewollten Spiegel- und Akustikeffekten, die sich damit erzeugen lassen. So taucht nicht nur das Orchester verzerrt auf, sondern auch die Stimmen werden für Momente wie künstlich verstärkt in den Raum reflektiert. Bis von oben ein Licht herabschwebt und gebrochen die Auseinandersetzung zwischen Kundry und Parsifal illuminiert. Bei den Blumenmädchen, die erst bis aufs Gesicht voll verhüllt und dann berüschte Standbilder (Kostüme: Christof Hetzer) sind, musste Parsifal schon hellsehen können, um deren Verführungskraft zu erkennen. Mit nur einer Geste lässt er schließlich den Speer in Klingsors Hand so zerspringen, dass man sich schon in einem ganz anderen Wagner-Stück wähnt. Im 3. Aufzug steht dann nur eine Wand mit kreisrunder Öffnung diagonal auf der Bühne. Die Ritter marschieren jetzt in schlichten schwarzen Anzügen auf und sind mit einem Kreuz bemalt. Wenn sich am Ende dann der Kapoor-Spiegel über dem Loch herabsenkt, ist das eher das abstrakte Zeichen einer Implosion als eines für irgendeine Art von Hoffnung, die in der Komplettierung ja auch liegen könnte. Parsifal erlöst Amfortas, indem er ihn mit dem Speer niedersticht. Und geht. Für das restliche Personal zieht Audi einfach den Stecker – allesamt gehen sie zu Boden. Nur Gurnemanz bleibt aufrecht, möglicherweise als der Chronist des Nichts. Bleiben szenisch Zweifel, so gab es musikalisch tolle Antworten! Christopher Ventris ist ein strahlkräftiger Parsifal. Petra Lang überzeugt als hochdramatische Kundry, die auch für exzessive Stöhnzugaben genug Kraft hat. Alejandro Marco-Buhrmesters gehört sowieso zu den besten Amfortas-Interpreten, und auch Mikhail Petrenko macht aus seinem Klingsor (auch aus Titurel) eine eindrucksvolle Studie der Verzweiflung. Das eigentliche Parsifal-Ereignis kommt freilich aus dem Graben. Iván Fischer flutet den Saal mit all der transparenten Klangopulenz, zu der das Concertgebouworkest imstande ist. Dabei bevorzugt er eine eher flotte Gangart, die gleichwohl nicht gehetzt wirkt, trägt die Stimmen und sorgt so für den Zauber und das große Mitfühlen, das szenisch oft nur Behauptung bleibt.

Joachim Lange | 19.6.2012

Online Musik Magazin

Eine Welt im Spiegel

Mit der nächsten Spielzeit wird Pierre Audi ein Vierteljahrhundert die Nederlandse Opera in Amsterdam leiten. Da schließen sich schon mal bestimmte Kreise. Klaus Michael Grübers legendärer Parsifal gehörte zu den ersten Stücken einer ästhetisch offenen Spielplanstrategie, mit der er dem Haus an der Amstel nachhaltig einen vorderen Platz in der europäischen Opernlandschaft gesichert hat. So überrascht es nicht, wenn er, mit dem Wagnerjahr vor Augen (und seinem eigenen, reaktivierbaren Ring in den Magazinen), jetzt das erste Mal selbst Parsifal inszeniert.

Dass er sich dazu Anish Kapoor als Bühnenbildner einlädt, folgt nicht nur dem Trend, aus der erhofften ästhetischen Reibung mit einem bildenden Künstler Funken zu schlagen und einen Aufmerksamkeitsbonus mitzunehmen. Audi und Kapoor haben beide einen Hang zum großformatigen Effekt und obendrein auch schon zusammengearbeitet. Bei der Salzburger Uraufführung von Wolfgang Rihms Dionysos hatte der Amsterdamer Langzeitintendant zudem die exzentrisch assoziative Ausstattung von Jonathan Meese sinnvoll integriert. Im Falle des Parsifal ist das Resultat jetzt nicht ganz so eindeutig. Die drei archaischen Riesenfelsbrocken des ersten Aufzuges sind ein ziemlich konventionelle Pappmaschee-Kulisse, der Amfortas allzu dicht an einem Passionsspiel Jesus. Bei der Gralsenthüllung durchdringt sein Blut ganz direkt ein Tuch, wobei dessen bloßer Anblick für die Arbeiter im Steinbruch des Herrn zum Aufladen der Batterien reichte. Beim „Zum Raum wird hier die Zeit“ dagegen zieht sich Kapoor jedoch aus der Affäre – und die Technik einfach den Vorhang. Auch der Karfreitagszauber wird szenisch einfach übergangen.

Immerhin geht es im zweiten Aufzug deutlich in Richtung eigentlichem Kapoor und Abstraktion. In Klingsors Reich beherrscht ein gewaltiger runder Hohlspiegel den ansonsten leeren Raum. Mit allen zufälligen Spiegel- und Akustikeffekten, die das hat. Mehr zufällig tauchen da die Protagonisten oder auch mal das Orchester auf. Von oben schwebt ein Licht (der Erkenntnis?) herab und illuminiert gebrochen die vokal eskalierende, fast konzertante Auseinandersetzung zwischen Kundry und Parsifal. Bei den Blumenmädchen, die erst bis aufs Gesicht vollverhüllt sind (und dann berüschte Standbilder), muss Parsifal schon hellsehen können, um deren Verführungskraft zu erkennen. Beim Untergang von Klingsors Reich lässt er per Handzeichen den Speer zerspringen, so dass man sich in einem ganz anderen Wagnerstück wähnt. Im dritten Aufzug steht nur eine Wand mit kreisrunder Öffnung quer auf der Bühne. Die Ritter marschieren in schlichten schwarzen Anzügen auf, sind mit einem Kreuz bemalt. Wenn sich am Ende der Kapoor-Spiegel über dem Loch herabsenkt, dann ist das eher das abstrakte Zeichen einer Implosion als eines für irgendeine Art von Hoffnung, die in der Komplettierung ja auch liegen könnte. Der zurückgehende Parsifal sticht mit dem inzwischen wieder vollständigen Speer Amfortas nieder, geht einfach und Audi zieht für das restliche Personal den Stecker. Die gehen allesamt zu Boden. Nur Gurnemanz bleibt aufrecht, als Schatten seiner selbst oder vielleicht als der Chronist des Nichts. Vielleicht laufen ja die sparsamen Installationen Kapoors zu Audis konventionell erzählender Personenführung darauf hinaus, das Aufgehen des Raums im Klang zu postulieren.

Bleiben szenisch so mehr Fragen und Zweifel, so bot die musikalische Seite dieses Parsifal vokale Gewissheiten und bewusstseinserweiterende Antworten. Sängerische Qualität gehört zum Markenzeichen des Intendanten Audi. Und so gibt es auch hier kaum etwas auszusetzten. Christopher Ventris ist ein sich wunderbar steigernder, strahlkräftiger und mitfühlender Parsifal, Petra Lang eine erstklassig hochdramatische Kundry, die auch für exzessive Stöhnzugaben genug Kraft hat, Alejandro Marco-Buhrmesters gehört zu den besten Amfortas-Interpreten und auch Mikhail Petrenko macht aus seinem Klingsor (und gleich noch aus Titurel) eine eindrucksvolle Studie der Verzweiflung. Dass Falk Struckmann wohl nicht mehr von seiner manierierten Artikulation abzubringen ist, lässt sich bei seinem militant zugespitzten Gurnemanz ohne jede balsamische Güte verschmerzen, zumal es weder beim übrigen Ensemble noch beim Chor ernsthafte Einwände gibt. Das eigentliche Parsifalereignis kommt aus dem Graben. Iván Fischer flutet den Saal geradezu mit all der transparenten Klangopulenz, zu der Hollands Nobelorchester im Stande ist, dabei bevorzugt er eine eher flotte Gangart, die gleichwohl nicht gehetzt wirkt, trägt die Stimmen und sorgt für den Zauber und das große Mitfühlen, das auf der Bühne über weite Strecken nur Behauptung bleibt.

FAZIT

In Amsterdam blieb Anish Kapoor mit seiner Ausstattung von Pierre Audis Inszenierung hinter den Erwartungen zurück, Iván Fischer am Pult des Concertgebouw Orchesters und die Solisten machten gleichwohl ein musikalisches Ereignis aus dieser Produktion. Der Jubel war – wie in Amsterdam üblich – kurz aber heftig, und einhellig für alle.

Joachim Lange | Premiere am 12. Juni 2012

anaclase.com

Après un Ring largement salué par le public et la critique (et repris in loco lors des deux prochaines saisons), c’est Parsifal que présente aujourd’hui Pierre Audi dans sa maison amstellodamoise. Concentrant la cérémonie sur ce midi où l’homme alors sans ombre communie dans le miracle du Graal, il impose un regard sensible et porté haut sur le dernier opus wagnérien. Confier les décors au plasticien Anish Kapoor se révèle d’emblée un atout qui seconde avantageusement sa démarche, en bonne complicité.

Ainsi d’un premier acte de terre et de cendre, noir et rouge, où la faute personnifiée par Amfortas se trouve coagulée, pour ainsi dire, dans un Montsalvat rocheux et magmatique. De même d’un tableau médian somptueusement absorbé par un miroir en sphère, comme Kapoor en a le secret, dans les bosses irrégulières duquel se reflètent ingénieusement les chatoiements plus que jamais séducteurs des filles-fleurs. Et enfin d’un ultime épisode qui fait du midi révéré une éclipse de sens au profit du symbole.

Cette esthétique du reflet (qu’on lira tour à tour écran, leurre, bouclier, etc.) opère avec une pertinence rare, réinscrivant chaque protagoniste dans une fonction qui le dépasse (à l’exception de Kundry, peut-être), fonctions qui se répondent en un ciel extatique rendu accessible par l’innocence, fut-elle criminelle – pour commencer, partant que le meurtre jovial du cygne pur pourrait n’opérer en fait que la cristallisation du mystère qui victimise le fils (Amfortas). Des ors arrogants de Klingsor aux demi-teintes sensuellement ouvragées de ses pernicieuses chimères, c’est aussi sur la symphonie qu’il fait compter, l’image inversé de la battue et de son grand prêtre intégrant génialement la contingence du monde (le public) au bon ordre cosmogonique retrouvé (l’œuvre d’art).

À parler fosse, nous entendons ce soir le prestigieux Koninklijk Concertgebouworkest (Orchestre royal du Concertgebouw) qui affirme un précieux équilibre entre pupitres. Les vents dominent : bois colorés et cuivres délicatement phrasés sont autant de ressources magistralement utilisées par Iván Fischer [dont nous entendions tout récemment le frère aîné diriger Tannhäuser – lire notre chronique du 3 juin 2012] qui signe un Parsifal sans pesanteur, d’âpre méditation plutôt que de solennité convenue. Aux forces instrumentales s’associent celles du Kinderkoor De Kickers van Muziekschool Waterland (conduites par Lorenzo Paolo) et les voix du Koor van De Nederlandse Opera (Chœur de l’Opéra Néérlandais), dûment préparées par Martin Wright.

Le Muziektherater d’Amsterdam peut à juste titre s’enorgueillir de cette production jouée sous les drapeaux du Holland Festival, car à la réussite orchestrale et à l’éblouissement de la scène répond un plateau vocal comme on en croise peu. On ne manquera pas d’en saluer l’efficace bouquet central – Lisette Bolle, Melani Greve, Inez Hafkamp, Oleksandra Lenyshyn, Tomoko Makuuchi et Rosanne van Sandwijk –, ainsi que l’Écuyer remarquablement incisif du jeune ténor Erik Slik. Le quintette principal mène somptueusement le jeu. En grande forme vocale, Falk Struckmann s’avère un Gurnemanz solide qui ose une véhémence cohérente, bien que souvent laissée pour compte par d’autres interprètes. Alejandro Marco-Buhrmester propose un Amfortas de révolte et de nuances dont le troisième acte happe l’écoute. Admirable Hunding d’Aix [lire notre critique du DVD], le jeune baryton-basse Mikhaïl Petrenko campe un Klingsor immensément vocal qu’on n’est pas prêt d’oublier ! Le grain pénètre incroyablement l’écoute et la présence brûle les planches.

Nous retrouvons l’excellente Petra Lang [lire notre chronique du 28 mars 2004] : après quelques mesures un peu instables, le grand mezzo allemand reprend ses marques et livre, d’un timbre généreusement coloré, une Kundry bouleversante, plus visionnaire conscientisée que médium hallucinée. Enfin, c’est Christopher Ventris qui assume le rôle-titre. La vaillance qu’on lui connaît bien est au rendez-vous de l’Acte I, assurément, mais encore soigne-t-il hardiment la ligne de chant redoutablement entrelacée du II, pour révéler dans le III un art subtil de la nuance. Aisément respiré, son Parsifal est évident.

La saison 2012/2013 sera celle du bicentenaire de la naissance de Wagner, on le sait. Avec le nouveau Ring de la Bayerische Staatsoper conclu le mois prochain lors de l’Opernfestspiele, ce Parsifal ouvre la fête qui tiendra en haleine le wagnérien jusqu’à l’été suivant, celui du Ring de Bayreuth. Outre la reprise de Rheingold et de Walküre en novembre et en avril, l’Opéra Néerlandais est à situer en place avec Die Meistersinger von Nürnberg, ici-même dans un an, dans une vision de David Alden et sous la baguette de Marc Albrecht, nouveau directeur musical de la maison. Quant au public français, après Tannhäuser [lire notre chronique du 17 juin 2012] c’est à Toulouse qu’il pourra voir le trop rare Rienzi (dirigé par Pinchas Steinberg dans une production que signera Jorge Lavelli), fin septembre.

bertrand bolognesi | De Nederlandse Opera, Amsterdam – 21 juin 2012

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Media Type/Label
Technical Specifications
720×404, 1.1 Mbit/s, 1.9 GByte (MPEG-4)
Remarks
Telecast (NTR) from the Holland Festival
Also available as broadcast